Adrianus van der Moelen 1612-1629
Zu beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618) war (Pastor D. Adrianus Molanus monachus) Pfarrer in Bislich. Der Namensanhang "monachus" (Mönch) läst vermuten, dass er vor seinem Pastorat Ordenspriester gewesen war.
Im Jahre 1609 war er in sein Amt gekommen. Nach den Berichten des Pfarrarchivs Bislich musste er den größten Teil seiner Energie und seiner Arbeitskraft an die Erhaltung seiner sehr geringen Einkünfte verschwenden. Sein Vikar Wennemar Huips wohnte in Rees (wahrscheinlich reformiert) und versah seinen Dienst nicht in Bislich.
Pastor van der Moelen verlangte für die seelsorgerische Versorgung der Vikare 9 Taler jährlich, die ihm auch gewährt wurden. Er musste an das Kapitel in Xanten Anträge auf Gewährung von Korn und anderen Zehnten stellen, um überhaupt existieren zu können.
Trotzdem schien seine Kasse immer leer, denn die so genannten Schatzungen (Zahlungen an das Kapital in Xanten) nahmen ihm seine Einnahmen wieder weg. Die Zehnten der Bauern konnte, "da das Land verdorben", nicht gezahlt werden.
Wie traurig es um diese Zeit bestellt war, geht aus einem Visitationsbericht über die Verhältnissein in Bislich hervor. Dort heißt es: "Einkünfte der Pastorat 22 Taler, 20 Stüber, davon alle Monate 1 ½ Taler zur Schatzung, oft 30 Taler zur Schatzung, Summa restieret (verbleibt) nichts."
Wie verständlich ist es doch, dass uns, bei dieser unvorstellbaren Armut, über die seelsorgerische oder priesterliche Tätigkeit des Pfarrers van der Moelen nichts überliefert ist.
Sein Todesjahr ist nicht bekannt.