Bislich im Binnenhafenfieber
Wesel. Die Bislicher ließen es am Samstag im Festzelt richtig krachen. Beste Stimmung mit viel Lokalkolorit.
Eine Hand voll Karnevalsverrückte und jede Menge unterstützende Helfer - mehr braucht es in Bislich nicht, um ein Riesenfest für das ganze Dorf auf die Beine zu stellen. Die Karnevalsfreunde Bislich rund um Tobias Engels, Daniel Kock, Sebastian Kock und Michael Elsing sind weder ein Verein, noch ein Komitee oder sonstiges. Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sorgen sie Jahr für Jahr für ein volles Festzelt und den närrischen Rosenmontagszug.
Auch Dante war da
Am Samstagabend ging es mit der Kostümsitzung los. Um 19.11 Uhr begann das bunte Treiben im Festzelt auf dem Dorfplatz. Schon ab 18 Uhr trafen Närrinnen und Narren in ihren Kostümen ein. Neben Klassikern wie Matrosen oder Cowboys und Indianern fielen einige venezianische und orientalische Kostüme auf. Dazu kamen Neuheiten wie zum Beispiel die Verkleidung als Dante, aktueller Abwehrchef des FC Bayern München.
Die Einleitung von Moderator Hermann - es war der kostümierte Michael Elsing - gab den Startschuss für ein witziges Programm. Für musikalische Unterhaltung sorgten das Bislicher Tambourkorps, das eigens Karnevalshits wie „Schatzi, schenk mir ein Foto“ und „Traum von Amsterdam“ einstudiert hatte, und außerdem die dorfeigene Version von Andrea Berg mit ihrer Band sowie die Karnevalsband Disharmoniker, die eine Riesenstimmung schuf.
Natürlich wurde auch jede Menge getanzt. Mit den „Flotten Motten“ und den „Stargirls“ aus Bislich ist der Ort in Sachen eigene Tanzgarden von klein auf bis ins Erwachsenenalter bestens aufgestellt. Die „Flotten Motten“ überraschten Moderator Hermann sogar mit Bislicher Platt. Dazu gab es noch einen witzigen Auftritt des Männerballetts „Die Pariser“ - ebenfalls ausschließlich Tänzer aus dem Ort. Die Haffener Tanzgarde „Wilde 13“ kam als gern gesehener Gast hinzu.
Als zusätzliche Höhepunkte der Sitzung sollten sich die verschiedenen Sketche und Parodien erweisen. Aus den Geissens, der bekannten Fernseh-Familie, wurden kurzerhand „Die Theissens“. Sven Wikker und Dennis Bohländer als Robert und Carmen luden sich ein paar Lokalberühmtheiten auf die Bühne ein und planten zum Beispiel, in Bislich den größten Binnenhafen Europas zu bauen - auf Kosten der gegenüberliegenden Rheinseite, besonders der „Stadt mit X“.
Schleppende Weseler Projekte
Sascha Wüst, Matthias Terlinden und Hugo Schwerin zeigten in ihrem Sketch „Drei Herren zum WC“, was so alles während des Toilettengangs möglich ist und wie kameradschaftlich sich Männer dabei gegenseitig helfen können. Moderator Hermann erklärte Bislich zu einem gewissen Vorbild für die teils schleppenden Projekte in Wesel, und in den Nachrichten „Van Dach“ wurden sämtliche lokale Ereignisse durch den Kakao gezogen. Zum Finale des Programms kamen noch einmal alle Akteure zu Hermann auf die Bühne und ließen sich gebührend feiern.
Das bestens gelaunte Publikum gab mit Zugabe-Forderungen, Pfiffen und so mancher „La ola“ seinen Beifall und feierte anschließend zur Musik von DJ Dominik Möllenbeck bis in die Nacht.
Von Moritz Angenendt