Rupprecht Haertl Pfarrer in Bislich von 1980-1991

Pfarrer Rupprecht Haertl (1980 - 1991)

Rupprecht Haertl wurde am 23.09.1924 in Bocholt geboren. Er besuchte dort die städtische Oberschule für Jungen. Nach dem Abitur 1943 begann er eine kaufmännische betriebswirtschaftliche Ausbildung und studierte an der Technischen Hochschule in München, bis er 1944 zum Militärdienst eingezogen wurde. Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft reifte der Entschluss, Priester zu werden. Er studierte Theologie in Münster und Tübingen und empfing 1951 in Münster die Priesterweihe.
Bevor er 1980 Pfarrer in Bislich wurde, waren die Stationen seines priesterlichen Dienstes: Kaplan in Warendorf bis 1955, Vikar in Oelde bis 1963, Vikar in Telgte bis 1964, Pfarrer in Telgte bis 1966, krankheitsbedingter Ruhestand bis 1968, Pfarrer in Seppenrade bis 1980.
Seine feierliche Einführung fand am 24.08.1980 mit einem Empfang auf dem Marktplatz und anschließender Prozession zur Pfarrkirche St. Johannes Bislich statt. Neben den Aufgaben als Seelsorger in seiner neuen Pfarrgemeinde musste Rupprecht Haertl sich auch um notwendig gewordene größere und kleinere Instandhaltungsarbeiten an den kirchlichen Gebäuden kümmern. So erfolgte 1983 ein komplett neuer Anstrich des Kircheninnenraumes, wobei im Gegensatz zum vorherigen Anstrich Pfeiler und Gewölberippen farblich abgeset zt wurden. Ebenso mussten aus heiztechnischen Gründen der Heizungsschacht im Chorraum umgelegt und das gesamte Gewölbe von oben wärmeisoliert werden. Zum Abschluss dieser Arbeiten wurde am 5. November 1983 die Altarweihe mit Einmauerung einer Reliquie aus dem Xantener Dom durch Weihbischof Ludwig Averkamp vollzogen.
In den folgenden Jahren mussten immer wieder Instandsetzungsarbeiten an der Pfarrkirche durchgeführt werden. Erwähnenswert sind: Die Restaurierung der Zifferblätter an der Turmuhr 1984, die Pflasterung der Kircheneinfahrt zum Hauptportal 1986, der Einbau eines neuen Heizkessels und die Ausbesserung der Schieferdächer der Kirchenschiffe und des Turmes 1987, der Einbau einer neuen Sakristeieinrichtung 1989 und die Umrüstung der Turmuhr auf vollelektrischen Betrieb (Funkuhr) 1991.
Zur Vollendung des Innenraumes gab Rupprecht Haertl 1986 einen neuen Kreuzweg, als Ersatz für den 1945 zerstörten und für das anschließende Provisorium, bei dem Kölner Künstler Egino Weinert in Auftrag. Der neue aus Bronze gegossene Kreuzweg wurde am 22. März 1987 von Regionalbischof Heinrich Jansen eingeweiht.
Ebenso sorgte Rupprecht Haertl dafür, dass 1989 im Pfarrheim eine Lehrküche zur Durchführung von Kochkursen eingerichtet wurde. Auch führte er 1989 in Bislich
die Sternsingeraktion ein.
Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete Pfarrer Rupprecht Haertl im Oktober 1991 nach 11-jähriger Tätigkeit in Bislich auf seine Pfarrstelle, leitete die Pfarre noch kurze Zeit als Pfarrverwalter, bis er als Emeritus Ende 1991 in sein e Heimatstadt Bocholt in sein Elternhaus zurückkehrte.
Im September 1991 feierte Rupprecht Haertl sein 40-jähriges Priesterjubiläum mit seiner Pfarrgemeinde in Bislich und im September 2001 sein 50-jähriges Priesterjubiläum in Bocholt.
Pfarrer Rupprecht Haertl zeigte während seiner Zeit als Priester in Bislich auch immer großes Interesse am öffentlichen Leben, insbesondere am örtlichen Vereinsleben und war ein maßgeblicher Mitbegründer des Bislicher Museums, dem er auch viele seiner kostbaren privaten Sammlungen vermacht hat.
Von seinen hervorragenden fotografischen Fähigkeiten zeugen die beschrifteten Bildbände über 11 Jahre Kirchen- und Vereinsleben in Bislich, die sich im Archiv des Bislicher Museums befinden.
Am 25. Juli 2007 verstarb Pfarrer Rupprecht Haertl im Alter von 82 Jahren in Bocholt und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Bislich.

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