Ausgezeichnete Talente

Pia Henrichs und Anna Hollmann haben sich im Landeswettbewerb Jugend musiziert jeweils Platz 1 erspielt. Das Blasorchester Bislich ist stolz auf die jungen Musikerinnen.

Anna Hollmann (links) und Pia Henrichs freuen sich über ihren Erfolg bei Jugend musiziert. 
Foto Markus Joosten FUNKE Foto Services
Von Susanne Zimmermann

Wesel Stolz präsentieren Pia Henrichs und Anna Hollmann ihre auf Hochglanz polierten Instrumente: Pia spielt Trompete, Anna – für eine junge Frau eher ungewöhnlich – die Tuba. Und beide spielen hervorragend - so gut, dass sie jetzt jeweils den ersten Platz im Landeswettbewerb Jugend musiziert erreicht haben: Ein Erfolg für die beiden Schülerinnen des Konrad-Duden-Gymnasiums. Aber auch einer für das Blasorchester Bislich, dessen Dirigent Jürgen Ueffing die jungen Musikerinnen unterrichtet.

Elf Jahre bereits spielt Pia Henrichs Trompete im Blasorchester. Einmal pro Woche nimmt sie Einzelunterricht, „und zuhause muss ich dann auch noch üben“, sagt die 17-Jährige. Sie tut es gern, das verrät ihr Strahlen.

Liebe auf den ersten Ton

Die 15-Jährige Anna Hollmann wollte eigentlich Klarinette spielen. „Am Tag der offenen Tür konnten wir alle Instrumente ausprobieren“, erinnert sie sich, „ich konnte mit der Klarinette keinen Ton hervorbringen.“ So probierte sie weiter und siehe da: Mit der Tuba klappte es. Anna ist dabei geblieben, seit drei Jahren nun. „Ihr Vater hat gesagt: Was hast Du uns angetan?“, sagt Jürgen Ueffing und lacht. Die ganze Familie ist musikalisch und eine Tuba kein Problem.

Jugend musiziert, das war in diesem Jahr anders als gewohnt. Statt des Nervenkitzels, vor Publikum zu spielen, musste ein Video aufgenommen werden. Für die Aufzeichnung gingen Pia und Anna in die Aula der Musik- und Kunstschule. „Wir waren trotzdem aufgeregt“, sagt Pia im Rückblick.

Seltsam war diese Situation schon, sagen beide. „Der Kitzel fehlt, so ein gewisses Feeling“, bringt es Ueffing auf den Punkt, der als Profimusiker im Ruhestand sehr wohl weiß, worum es geht. Eine Kamera kann lebendiges Publikum eben nicht ersetzen.

Einsenden und warten

Doch so sind die Regeln nun mal: Das Video darf nicht bearbeitet sein und auch nicht unterbrochen werden. Die Teilnehmer musizieren am Stück mindestens 14 Minuten lang. Dann wird der Streifen auf einen Stick gezogen und eingesandt - das Warten beginnt.

Für die Jury sei das Verfahren auch nicht ganz einfach, räumen die jungen Frauen ein: Sie musste sich allein 14 Trompetenvideos à 14 Minuten anschauen und zwei Tubastreifen, und das Ganze dann qualifiziert und fair bewerten.

Das Warten hat sich gelohnt: Zwei Mal ging der erste Platz nach Bislich und Anna Hollmann hat sich mit ihrer Tuba dazu noch für die Bundesebene qualifiziert. Ein Grund zur Freude für die 15-Jährige, doch jetzt geht die intensive Arbeit weiter - und sie wird viel Zeit mit den Proben verbringen. Ein neues Video erarbeitet sie jetzt mit ihrem Lehrer Jüergen Ueffing, um auf der nächst höheren Ebene bestehen zu können. Bis zum 28. April muss es eingesandt sein, die Musiker arbeiten bereits daran, fertig ist es noch nicht.

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