Blasorchester Bislich begeistert beim Jahreskonzert
Von Andrew Lloyd Webber bis Taylor Swift: Ein abwechslungsreiches Programm bot das Blasorchester Bislich am Wochenende im Städtischen Bühnenhaus.
NRZ-Bericht vom 07.04.2025 von Dieter Krüssmann, Foto: FUNKE Foto Services, Erwin Pottgiesser
Das Blasorchester Bislich hatte am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag zu seinem Jahreskonzert ins Städtische Bühnenhaus eingeladen. Bereits eine Stunde vor Beginn des Konzerts waren die Türen des Bühnenhauses geöffnet und der Andrang war groß. Kein Sitzplatz war mehr frei, ein Indikator für die Beliebtheit des Orchesters. Unter de n Gästen befand sich auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die sich das Konzert nicht entgehen ließ.
Viele Wochen und ein ganzes Wochenende direkt nach Karneval haben die knapp 50 Musikerinnen und Musiker unter ihrem musikalischen Leiter Jürgen Ueffing und mehreren Dozenten fleißig geprobt und ein Programm zusammen gestellt. Dieses ließ die Herzen von Blasmusik-Fans höher schlagen. Denn anders als wie für ein Blasorchester üblich, gab es nicht nur Märsche und Hymnen zu hören.
Abwechslungsreiches Programm begeistert Zuhörer
Das Publikum wurde mit Informationen über die jeweiligen Stücke durch den Moderatoren Andreas Michelbrink gut informiert. Überhaupt hatte man sich viel Mühe gemacht, ein tolles Konzert darzubieten. Sogar an eine Großleinwand mit den entsprechenden Motiven war auf der Bühne installiert worden.
Das Programm war sehr abwechslungsreich. Schon die Eröffnung mit „A little Opening“ des 40-jährigen Sauerländers Thiemo Kraas wies auf ein Konzert hin, das man so schnell nicht vergisst. Titel wie „The Music-Makers“, eine Konzertouvertüre von Alfred Reed und „Flight of the Piasa“ von Robert Sheldon waren wohl einerseits sehr unbekannt, wurden aber technisch sehr sauber gespielt. Bei dem Stück „By Loch and Mountain“ von Robert W. Smith zog es die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Landschaft nach Schottland und Irland.
Einer der Programmhöhepunkte waren sicherlich Impressionen aus dem Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber – das bisher weltweit wohl am häufigsten gespielte Musical. Eindeutig erkennbar die Erkennungsmelodie, die sonst eigentlich von der Orgel gespielt wird. Das Arrangement stammte von Paul Murtha.
Beim „Latino Mallets“ sorgte Clemens Hortmann mit seinem Marimbaphon bei einem Medley mit brasilianischen Melodien wie „Tea for two“, „Tico Tico“ und „Mambo Mambo“ für Begeisterung. Sein Instrument gehört mit zum Blasorchester wie Saxofon, Tuba, Trompete, Klarinette, Flöte, Posaune und Drums. Mit „Arsenal“, eine Komposition von Jan Van der Roost ging es dann in die Pause.
Der zweite Teil wurde dann vom Jugendorchester unter der Leitung von Katrin Ticheloven begonnen. Die Jungen und Mädchen zeigten, dass auch sie Spaß an der Blasmusik haben. „Jetzt kommt was für Sie aus meiner Generation“, kündigte ein junges Mitglied an. In der Tat – einige Hits von Taylor Swift wurden gespielt, die Jubel aufkommen ließen.
Zudem gab es Musik aus „Frozen“, „Wonka“ und ein sehr schön gespieltes Medley aus dem Musical „Der König der Löwen“. Ganz toll gespielt und mit höchster Aufmerksamkeit. Da musste eine Zugabe her. Als Melodie gab es „Pokemon“ zu hören. Die Jugend hat mit der Blasmusik auf jeden Fall eine Zukunft. Darauf kann das Blasorchester Bislich stolz sein, denn der Musikverein hat gute Ausbilder, die auch den Jüngsten die Blasmusik näher bringen.
Blasorchester Bislich: Publikum forderte Zugaben
Weiter ging es dann mit den Größeren. Interessant war das Stück „Everest“ von Jacob de Haan. Er hatte diese Komposition - Musik für Feinschmecker - eigens als Dankeschön für das in einem Wolkenkratzer hoch gelegene Restaurant gewidmet. Und so wurde dann der Dirigent auch als Chefkoch benannt.
Die Highlights des wunderbaren Konzertnachmittags waren aber die schönsten Melodien von der Kultgruppe Abba (Abba Symphonic) in einer Bearbeitung von Michael Jerg. Es gab zudem gespielte Hits unter dem Motto „Let me entertain you“ von Robbie Williams, einem Weltstar, der mit seinem zahlreichen Hits die internationale Musikszene geprägt hat. „Angel“ war einer davon. Die Blasmusiker spielten notentechnisch genau und ziemlich konzentriert, auch beim Schluss-Stück „Impuls“ von Martin Scharnagl.
Das Publikum wurde über zwei Stunden bestens unterhalten. Die Auswahl war gut, genauso wie die Stimmung im Saal. Es gab viel Beifall, Lob und Dank für die geleistete Arbeit. Zugaben wurden gefordert, die es dann auch noch gab. Das Bislicher Blasorchester mit seinem Dirigenten Jürgen Ueffing gehört sicherlich zu einer der besten Blasmusikgruppen weit und breit.