Bodendenkmalpflege untersucht Bislichs alten Sportplatz
Die spätere Nutzung hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Franken auch hier Spuren in der Erde hinterlassen haben
Von Susanne Zimmermann
Wesel. Die Verwaltung will mit Bislichern und dem Heimatverein über die künftige Nutzung des alten Sportplatzes an der Ecke Mühlenfeld- und Frankenstraße reden, wenn der Spielbetrieb beendet ist. Allerdings dauert das noch, denn „die Ausdehnung des fränkischen Gräberfeldes ist noch nicht abschließend geklärt“, erläutert Stadtplaner Martin Prior. Anfang der 70er Jahre war in Bislich als spektakulärer archäologischer Fund ein großes fränkisches Gräberfeld freigelegt worden, nicht weit vom alten Sportplatz entfernt. Jetzt sollen Fachleute der Bodendenkmalpflege das Areal untersuchen um herauszufinden, ob auch unter dem Sportplatz Spuren der Franken liegen und wenn ja, in welchem Ausmaß.
„Es soll dort aber schon eine Drainage gezogen worden sein, ohne dass etwas gefunden wurde“, sagt Prior. Auch die Kanalbauarbeiten an der Mühlenfeldstraße waren nicht auf Hinterlassenschaften der Franken gestoßen. So scheint es gut möglich, dass diese Untersuchungen auf dem städtischen Grundstück negativ ausfallen. Dann wäre eine Bebauung problemfrei möglich.
Der Verwaltung sei es wichtig, das zunächst abzuklären, bevor sie mit den Anliegern in den Dialog geht und Ideen austauscht, sagt Prior. Es soll klar sein, was überhaupt auf dem 8000-Quadratmeter-Areal mitten im Dorf möglich wäre. Sonst müsste man womöglich die diskutierten Vorschläge am Ende wegen der Bodendenkmäler wieder verwerfen.
Fränkische Funde würden nicht zwingend das Aus für eine Bebauung bedeuten. Mitunter wird auf Bodendenkmälern, sobald sie dokumentiert sind, ohne Keller gebaut, um sie zu erhalten. Erste Vorschläge von Bislichern hatte die SPD bereits gesammelt – neben verschiedenen Freizeitflächen für Boule, Volley- oder Basketball, einem Park zur Erholung oder Angeboten für Fahrradtouristen sind ein Nahversorgungszentrum oder Wohnbebauung in der Diskussion. Bevor der Dialog weitergeht, sind aber die Bodendenkmalpfleger am Zug.