Deichdorfmuseum wird attraktiver
Nicht nur äußerlich soll sich im Bislicher Haus etwas tun, auch neue Inhalte sind geplant. 52 Ehrenamtliche sorgen für den reibungslosen Betrieb.
Der Eingangsbereich des Deichdorfmuseums ist nun frei und offen. Ein Schild in Edelrost-Optik ist neu hinzugekommen, demnächst soll die Fassade angestrahlt werden.
Foto Markus Weissenfels FFS Von Susanne Zimmermann
Wesel Es herrscht Aufbruchstimmung im Deichdorfmuseum Bislich: Es soll äußerlich und inhaltlich attraktiver werden. Im oberen Bereich des Museums wird es künftig um Bislicher Gräberfelder gehen. Um das fränkische, wie Museumsleiterin Barbara Rinn-Kupka ankündigt, aber die Originalfunde befinden sich in Bonn: Keine Chance, sie ausstellen zu können. Rinn-Kupka hat andere Funde im Sinn: „Es sind eiszeitliche und ein vorfränkisches Gräberfeld“, sagt sie. „Das sind Originale, Urnen beispielsweise, die in Bislich gefunden wurden.“
In der Ausstellungsscheune soll sich künftig „etwas bewegen“, man soll drücken, ziehen, beleuchten können, sagt die Museumsleiterin. Auf diese Weise soll der Besuch vor allem für Familien aktiver und damit attraktiver werden. Auch zum Thema Weltkulturerbe und Niedergermanischer Limes hat sie sich etwas einfallen lassen. Nach dem Ende der Themenausstellung - sie läuft noch bis Ende Oktober – soll eine große Karte den Limes darstellen, Originalfunde aus der Römerzeit ausgestellt werden. „Die sind zur Zeit im Rheinischen Landesmuseum, ich hoffe, sie bekommen zu können“, sagt Rinn-Kupka.
Im Garten blüht der Rheinverlauf blau
Wenn die neuen Außenanlagen komplett fertig sind - der Eingangsbereich hat bereits sein erneuertes Gesicht - dann wird das Haus abends attraktiv angestrahlt sein. Eine Infotafel, wie die Weseler sie aus der Fußgängerzone und vom Willibrordi-Dom kennen, wird auf Haus und Ausstellung hinweisen, QR-Code mit Zusatzinfos inklusive.
Sind die Beete vor dem Haus demnächst bepflanzt, soll hier zu jeder Jahreszeit etwas blühen, kündigt Barbara Rinn-Kupka an. Auf eine Besonderheit weist der stellvertretende Vorsitzende Kornel Schmitz hin: „In blau blühenden Pflanzen soll der Verlauf des Rheins nachempfunden werden.“ Derweil hatten Lavendel und Studentenblumen als Zwischenlösung dafür gesorgt, dass die Dorfjugend die Beete nicht mehr kurzerhand als Fahrradabkürzung nutzt, die Unfallgefahr war zu hoch. Eine Ausstellungsfläche soll künftig Raum für Kunst unter freiem Himmel bieten.
52 Ehrenamtliche kümmern sich inzwischen darum, dass der Museumsbetrieb läuft – eine erfreuliche Entwicklung für den Heimat- und Bürgerverein, der um Helfer geworben hatte. Und das Interesse ist groß. Wenn das Museum öffnet, sind immer zwei Ehrenamtler am Empfang: 24 Freiwillige stehen für diese Dienste bereit, die Silke Terlinden betreut und deren Dienstpläne sie aufstellt.
Neu ist, dass kein Eintritt mehr genommen werden soll, eine Spendenflasche sammelt freiwillige Gaben – die Besucher sind in der Regel großzügig, wenn sie die liebevoll gepflegte Sammlung sehen.
Fünf Engagierte führen durch die Ausstellung, darunter Meike Tenbergen mit ihren Märchenführungen, die bei Kindern sehr beliebt sind. Es gibt Helfer für den Ausstellungsaufbau, einmal die Woche wird der Außenbereich gepflegt, es gibt ein „Orgateam Märkte“ und weitere Aktivitäten. Die Backgruppe koordiniert ihre Aktionen neuerdings mit einer Museumsführung, so dass keine Langeweile aufkommt, bis die Brote fertig sind.
Wenn die Saison der Keer Tröch am 31. Oktober endet, soll danach das Museum nur noch an Sonntagen öffnen, dafür aber länger: jeweils von 11 bis 16 Uhr. Am Deich wird ein Hinweisschild auf das Angebot hinweisen. „Wir möchten auch neues Publikum gewinnen“, erläutert Kornel Schmitz, stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins. Deshalb habe er heimische Unternehmen angesprochen, die ihren ausländischen Gästen, beispielsweise aus Asien, Führungen anbieten könnten. Ein Memory-Spiel soll zudem demnächst erscheinen und Neugier auf das Museum machen.