Die Fähre als Frühlingsbote
Der Bislicher Heimatverein lässt am kommenden Wochenende die „Keer Tröch II“ zu Wasser.
Kaum scheint die Sonne, zieht es die ‘Fährleute’ des Bislicher Heimatvereins an den Anleger: Am Palmsonntag legt die „Keer Tröch II“ traditionell zum Saisonauftakt ab, um mit Ausflüglern und Touristen samt ihren Drahteseln den Rhein zu überqueren. Was die Fahrgäste nicht sehen: Bis es soweit ist, haben Edmund Ramms und sein Team etliche Stunden investiert, um das Boot fit zu machen.
„Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Ramms auf NRZ-Anfrage. Trotz zum Teil unfreundlicher und kühler Tage haben die Aktiven sich in die Arbeit gestürzt. So hat die Personenfähre bereits ihren frischen Anstrich erhalten und im vergangenen Jahr auch die Hauptuntersuchung. Anders als bei Autos ist die nur alle fünf Jahre fällig. „Wir waren im November in der Werft,“ berichtet Ramms. Einige Bodenplatten mussten bei der Gelegenheit erneuert werden. Bei jedem Anlegemanöver schrammen sie auf Asphalt - das hinterlässt natürlich seine Spuren. Doch auch diese Arbeiten sind inzwischen erledigt. Nun wartet der Heimatverein noch darauf, dass die Abdeckplane fürs Dach aus der Reparatur zurückkehrt, Ramms rechnet täglich damit, sie abholen zu können.
Ein Lehrpfad soll entstehen
Die „Keer Tröch II“ ist Baujahr 1995. Für so ein Schiff ist das nichts, „das lebt länger als wir“, sagt er. Inzwischen ist die Sache mit den Dalben überstanden. Wie berichtet, war der neue Fähranleger für den Winter zu kurz geraten, weil versehentlich die falschen Dalben zum Einsatz kamen. Die wurden inzwischen ausgetauscht. Das Schiff liegt am neuen Steg. „Jetzt müssen wir nur noch den Weg pflastern und auf der Freifläche unseren Schiffermast aufstellen“, erläutert Ramms. Derzeit ist der Weg zum Winterliegeplatz der Fähre noch nicht begehbar. Das hat einen guten Grund. „Es stehen Jungbullen auf der Weide. Die können unangenehm werden“, sagt Ramms. Sind Weg und Platz ordentlich eingezäunt, steht auch neugierigen Blicken nichts mehr im Wege.
Im nächsten Schritt will Peter Bruns dort einen Rheinlehrpfad einrichten, Besprechungen mit der Bezirksregierung habe es bereits gegeben. Thema ist der Kies: Riesige Findlinge, die der Strom mit sich gebracht hat, sind bereits zu sehen. Kleinere kommen hinzu, „die müssen wir aber aus Sicherheitsgründen einbetonieren“, so Ramms. Nach und nach wird der Pfad entstehen - wer ihn abgeht, lernt viel über den Fluss. Aber das ist ein anderes Kapitel: Palmsonntag geht die „Keer Tröch“ an den Start. Dann steht fest: Es ist Frühling!
NRZ-Bericht vom 25.03.2015 von Susanne Zimmermann
Johannes Pooth und Willi Giesen befestigen die Roste am Anleger. Foto: Markus Weißenfels