Ein Badeparadies mit drei Sternen

Diese Saison ist es endlich so weit: Die Bislicher können in ihr Badeparadies Ellerdonksee eintauchen, wenn sie Mitglied sind.

NRZ-Bericht vom 13.07.2015 von Melanie Koppel

Im Wasser planschen, Sandburgen bauen oder entspanntes Brutzeln in der Sonne – für einen Tag am See müssen die Bislicher nun nicht mehr weit reisen. Denn nach Jahren des Wartens hat der Heimat- und Bürgerverein am Ellerdonksee in diesem Sommer erstmals den Badebetrieb aufnehmen können.

Wer Zugang zur ortseigenen Oase wünscht, zahlt hier keinen Tageseintritt an einer Kasse, sondern wird Vereinsmitglied und darf, nach Zahlung einer Jahresgebühr, jederzeit kommen. Schon knapp über 300 Mitglieder haben dies bereits getan, Tendenz: steigend. Vor allem Familien mit Kindern fühlen sich von dem nahe gelegenen Badespaß angezogen und nutzen fast jede Sonnenminute. So auch am Samstag, der mit rund 30 Grad und permanentem Sonnenschein das optimale Badewetter bereithielt.

Manche kommen morgen ums sechs
Natürlich sind nicht alle 300 Mitglieder gleichzeitig da, weiß Michael Beermann, Geschäftsführer des Bislicher Heimat- und Bürgervereins: „Die Besucher verteilen sich über den ganzen Tag. Manche kommen schon früh um 6 Uhr morgens, schwimmen eine Runde und gehen wieder, andere kommen erst mittags oder nachmittags.“ Das hat den Effekt, dass es auf der Liegefläche, auf der sich rein rechtlich maximal 400 Leute gleichzeitig tummeln dürften, nie richtig voll wird, sondern schön übersichtlich bleibt. Ein Umstand, den die Bislicher an „ihrem“ See besonders schätzen: „Wir liegen gern in netter Gesellschaft – man trifft hier immer Nachbarn aus dem Dorf. Es ist familiär ruhig“, freut sich Ramona Crincoli (46). Da sich die meisten Badegäste untereinander kennen, habe auch immer jemand ein Auge auf die Kinder, die sich so gefahrlos bewegen können. Und Petra Vogtland (44), die zwei Handtücher weiter liegt, ergänzt: „Man kann einfach ins Wasser gehen und braucht keine Angst um seine Klamotten zu haben.“

Die beiden sind, wie viele ihrer Nachbarn, bei dem schönen Wetter regelmäßig am See. „Wir kämpfen um den Pokal, wer dieses Jahr am meisten hier ist“, scherzt Heinz Amerkamp (56). So haben sich bereits einige Stammplätze an Sandstrand und Liegewiese gebildet: „Man vermisst sie schon, wenn der Platz mal leer bleibt“, erklärt Ramona Crincoli weiter.

Auch Cordula Rabeling hat es schon einige Male an den Ellerdonksee gezogen: „Ein Freibad-Fan bin ich nicht, ich mag es lieber mit Natur drumherum. So ein See hat einfach eine ganz andere Atmosphäre“, zeigt sich die 51-jährige Bislicherin begeistert. Zusammen mit ihren Enkeln Luca (5) und Louis (3) und deren Freunden tobt sie hier durch das seichte Wasser im Nichtschwimmerbereich. Dieser ist mit einer rot-weißen Kette vom Schwimmerbereich abgetrennt, der an manchen Stellen bis zu zehn Meter tief ist. „Trotzdem kann man dort bis auf den Boden gucken“, weiß Michael Beermann, denn das Wasser ist so sauber, dass es Trinkwasserqualität hat. Alle drei Monate wird es kontrolliert und erreichte bisher stets drei von drei möglichen Sternen.

Eine Sperrstunde gibt es am Ellerdonksee nicht, wer will könnte hier sogar nachts schwimmen gehen: „Wir haben bisher keine Notwendigkeit gesehen das zu begrenzen“, erklärt Beermann. „Die meisten sind ab 22 Uhr weg.“ Auch dies wird durch das Mitgliedschafts-Konzept möglich. Wer die Jahresgebühr entrichtet, bekommt einen Transponder-Chip, der den Zugang durch die Drehtüren zum Bislicher Badeparadies ermöglicht.

Regeln
WAS geht und was nicht
Eine Rettungsaufsicht gibt es am Ellerdonksee nicht. Da die Nutzung an die Mitgliedschaft gekoppelt ist, muss es sie auch nicht geben. Allerdings stehen ein Rettungsring und ein Rettungsboot bereit.
Private Boote sind nicht gestattet und auch das Grillen ist verboten. Handelsübliche Gummitiere und Wasserspielzeug sind aber gern gesehen.

Kontakt: Badestelle@bislich.de

 

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