Ein funktionierendes Miteinander
NRZ Wesel. Bislich ist bekannt für das Engagement seiner Einwohner. Wie gut das Miteinander in dem Dorf am Deich funktioniert, das wurde jüngst beim Herbstmarkt Ende Oktober im Heimatmuseum wieder einmal deutlich.
Ganze 180 Bislicher packten bei der Planung, Organisation und Durchführung mit an. Der Einsatz hat sich gelohnt, 2200 Besucher kamen zu dem Markt. Ein Erfolg, auf den die Bislicher stolz sein können, lobte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, als sie am Mittwochabend bei der Hauptversammlung des Heimatvereins zu Gast war.
Engagiert sind die Bislicher in vielen Bereichen, etwa in der Kultur. Renate Droste berichtete von positiven Erfahrungen im Jubiläumsjahr von Pro Musica. Die Konzertreihe wird erstmals vom neuen Team gestaltet und endet in diesem Jahr am 2. Dezember mit dem Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen. Ab dem kommenden Jahr wird es nur noch sieben Konzerte pro Saison geben. Die erste, stets mit dem Schützenfest kollidierende Veranstaltung soll wegfallen.
Die Fährsaison der „Keer tröch“ sei durchschnittlich gewesen, berichtete Edmund Ramms. „Konkrete Jahresabschlusszahlen gibt es noch nicht, aber aufgrund des Wetters gab es weniger Fahrgäste als in Vorjahren.“ Grund, unzufrieden zu sein, habe man aber nicht. Im kommenden Jahr, so hoffen die Bislicher, soll mit der Umgestaltung des Fährkopfes begonnen werden. Laut Aussagen des Vorsitzenden Klaus Droste liegt der Planfeststellungsbeschluss vor.
Noch einen Schritt weiter ist man in Sachen Gaststättenbeschilderung und Bänke auf dem Deich. „Die Aufträge sind erteilt, die Firma hat angekündigt, noch im November anzurollen“, sagte Klaus Droste.
Wenn das Wetter mitspielt, soll sich im Winter noch mehr in Bislich tun. Geplant ist ein „Bislicher Winter“, bei dem an einem Wochenende eine Natureisbahn und eine Schneebar im Innenhof des Museums aufgebaut werden sollen. „Das Konzept liegt in der Schublade“, sagt Michael Elsing. „Wir müssen auf das passende Wetter warten, dann kann es jederzeit losgehen.“
Um die Nahversorgung zu sichern, gab es Gespräche mit den Betreibern des Raiffeisenmarktes, die derzeit umbauen und laut Elsing ihr Angebot erweitern möchten. Um den Fortbestand der Grundschule stehe es gut, sagte Klaus Droste. „Ein Problemjahrgang könnte höchstens 2016 werden, aber wir haben das im Blick.“
Von Gabi Schultze
RP Bericht
In Bislich werden Visionen schnell zur Wirklichkeit
Hauptversammlung des Heimatvereins: Mit großem Engagement treibt das Dorf seine zahlreichen Projekte voran.
wesel (me) Ulrike Westkamp zeigte sich bei der Hauptversammlung des Heimatvereins Bislich sehr beeindruckt. „Ich kann Ihnen für ihre Arbeit nur ein Kompliment aussprechen. Die Vereinsarbeit ist in Bislich etwas Besonderes. Es ist erstaunlich, welche Projekte sie hier stemmen und wie viele Menschen dabei mitmachen“, lobte Wesels Bürgermeisterin die Bürger des Deichdorfs in den höchsten Tönen. Klaus Droste, Vorsitzender des Heimatvereins, wirds gerne vernommen haben. Und in der Tat konnte er bei dem Treffen im Museum eine Menge Erfolgserlebnisse präsentieren.
Herausragend war beispielsweise der jüngst über die Bühne gegangene Herbstmarkt, der mehr als 2200 Besucher anlockte und an dem sich 180 Bislicher ehrenamtlich beteiligten. „Eine unvorstellbare Zahl - wir können stolz auf unser Dorf sein“, sagte Drostes Stellvertreter Kornel Schmitz. Positiv entwickeln sich auch weitere Projekte, wie der Ausbau des im Mai dieses Jahres eröffneten Rad- und Wanderwegs am Ellerdonksee sowie die Umbaumaßnahmen im Raiffeisenmarkt. Der zweite Abschnitt des Wanderwegs, der unter anderem durch die Obstplantage der Familie Clostermann führen soll, könnte schon recht bald Realität werden. Und im Raiffeisenmarkt wird aktuell bereits kräftig gearbeitet, damit die Nahversorgung - lange ein Sorgenkind in Bislich - künftig eine noch größere Qualität bekommt. „Wir sind dem Raiffeisenmarkt sehr dankbar, dass er sich so in unserem Dorf engagiert. Nun sind die Bislicher gefordert, dieses Angebot auch anzunehmen. Denn das ist unser Markt für die Zukunft“ stellte Droste klar.
Er gab sich während der Versammlung auch hinsichtlich weiterer Planungen zuversichtlich. Die neue Gaststätten-Beschilderung am Deich soll noch in diesem Monat umgesetzt werden. Für den neuen Fähranleger ist im nächsten Jahr der Baubeginn anvisiert. Und in Sachen Bebauung kann die Vermarktung der Grundstücke am ehemaligen evangelischen Friedhof beginnen.
Wie schnell in Bislich aus einer Vision Wirklichkeit wird, zeigt die Idee, den „Bislicher Winter“ aus der Taufe zu heben. „Das Konzept liegt in der Schublade. Wenn das Wetter mitspielt, legen wir kurzfristig los“, kündigte Droste an. Soll heißen: Im Januar gibt?s an einem Wochenende auf dem Innenhof des Museums eine Natureisbahn und eine Schneebar. Wintervergnügen für Jung und Alt, inklusive der entsprechenden Verköstigung - da staunten die Besucher nicht schlecht.
Natürlich gibt es auch in Bislich Dinge, die weniger gut laufen oder eben Zeit brauchen. Beim leidigen Thema „Badestrand“ blieb Droste nichts anderes übrig, als auf ein „zügiges Fortfahren“ zu hoffen. Und auch bei der Neugestaltung der Dorfstraße werden sich die Bislicher in Geduld üben müssen, weil dies mit nicht unerheblichen Kosten verbunden wäre. Eine stufenweise Vorgehensweise wird dabei von allen Beteiligten favorisiert.
Siegerin beim diesjährigen Preisrätsel unserer Ausgabe „Ons Dörp“
Margret Schweers