Ein neuer Treffpunkt in Bislich

Wesel. Es hat sich schon herumgesprochen. In Bislich, aber auch weit darüber hinaus: In der ehemaligen Bäckerei Pooth gibt es seit ein paar Wochen ein kleines Café, die Kinder von Hanni und Hubert Pooth, Andrea Bruns und Hubertus Hinze, haben Gastronomie und Hotel übernommen.

Die Bäckerei nicht - das Geschäft mit Brötchen und Brot war aufwändig und lohnte sich nicht mehr.

Andrea Bruns und Hubertus Hinze haben Haus Pooth von ihren Eltern übernommen. Die Geschwister machten aus dem Bäckereiladen ein kleines Café

Susanne Zimmermann

Schwarzbrot lockt die Kunden

Obwohl: „Für unsere Gäste backen wir immer noch die Brötchen“, erläutert Hubert Pooth. Gesellin Monika Lamers ist dafür zuständig – und für das Schwarzbrot. Das hat sich zum Publikumsmagnet entwickelt. „Wir verkaufen jetzt mehr Schwarzbrot als früher“, sagt Hanni Pooth. Die Menschen kommen zum Teil aus den umliegenden Orten, viele mit dem E-Bike, neulich sogar jemand aus Emmerich. Dann setzen sie sich noch auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen, bevor es zurück geht. Auch aus dem Dorf kommen die Leute, „sie wollen Brot oder Kuchen kaufen, treffen jemanden, setzen sich noch zusammen“. Das kleine Café mitten in Bislich wird gut angenommen und hat sich in nur kurzer Zeit zum Treffpunkt gemausert.

„Für die Touristen liegen wir eigentlich abseits. Die Fahrradfahrer verlassen den Deich nicht“, sagt Hubertus Hinze. Inzwischen tun sie es aber doch immer häufiger, die Sache mit dem leckeren Schwarzbrot spricht sich eben herum. Und da sind noch die Torten – Rhabarber-Baiser, Himbeer-Mascarpone oder, eine Spezialität des Hauses, Grillage-Torte, halbgefroren und kulinarisch am Niederrhein beheimatet. Auch die Hotelgäste schätzen das Café, Haus Pooth hat 13 Zimmer, die auch gut belegt seien.

Monika Bruns sagt, dass jetzt Menschen kommen, die früher nicht da waren. Eigentlich gibt es schon lange bei Pooth die Gelegenheit, gemütlich Kaffee zu trinken, im hinten gelegenen Wintergarten. „Den bemerkt man aber von der Straße nicht.“ Das Café dagegen ist weithin sichtbar – und von den 16 Stühlen aus lässt sich auch prima verfolgen, was auf der Straße vor sich geht. Sehen und gesehen werden, vielen gefällt das.

Um 6 Uhr beginnt das Frühstück

Monika Bruns und Hubertus Hinze haben mit dem elterlichen Betrieb eine große Aufgabe übernommen – und sie macht ihnen sichtlich Freude: Der Saal, die Gastronomie, die Hotelgäste, das Café. Beide sind vom Fach und gehen die Aufgabe mit Elan an. Und Senior Hubert Pooth, fehlt ihm nicht was? „Ich stehe immer noch morgens um 5 Uhr auf“, sagt er und lacht. Wie es zu erwarten, ist Ruhestand seine Sache nicht. Schließlich wollen um 6 Uhr die ersten Hotelgäste ihr Frühstück genießen. Hubert und Hanni Pooth sind froh, dass ihre Kinder übernehmen. „Ohne Nachfolger wäre das alles umsonst gewesen“, sagt Hubert. Das war es sicher nicht.

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