Endlich Baustart am Bislicher Fährkopf

Wesel (fws) Der mehrfach verschobene Baustart am Fährkopf in Bislich (RP berichtete) steht unmittelbar bevor.

Wie die Stadt gestern mitteilte, soll die Baustelle zum Ausbaggern der Rheinnebenrinne am Montag eingerichtet und der Schwimmbagger positioniert werden. Diensttag könne dann begonnen werden. Bekanntlich wird eine Fahrrinne für die Fähre „Keer tröch“ geschaffen. Sie bekommt einen dauerhaften Liegeplatz.

Das ist eine runde Sache!

NRZ-Bericht vom 10.08.2014 von Erwin Kohl

In Bislich wurde auf Initiative des Heimatvereins der Fährkopf neu gestaltet.Und das freut Ausflügler, Anwohner und Freizeitgäste. In Bislich wurde auf Initiative des Heimatvereins der Fährkopf neu gestaltet.Und das freut Ausflügler, Anwohner und Freizeitgäste. Ein Ortstermin.

Für Radwanderer endete die Überfahrt mit der Personenfähre „Keer tröch II“ von Xanten nach Bislich in der Vergangenheit oft mit einem Ärgernis. Beim Verlassen der Fähre mussten sie ihre Räder vorsichtig an parkende Autos und Motorräder vorbei manövrieren und dabei auch noch auf die entgegen kommenden Fahrgäste und ihre Drahtesel achten. Das war dem Bislicher Heimatverein schon lange ein Dorn im Auge. Auf seine Initiative wurde im vergangenen Herbst mit der Umgestaltung des Fährkopfes und eines Teilbereichs der Straße Marwick (L480) begonnen.

Ein knappes Jahr später erstrahlt der Fährkopf in neuem Glanz. Poller verhindern die Durchfahrt der Autos bis ans Ufer, Bänke und Tische konnten durch die Unterstützung der örtlichen Kreditinstitute auf den großzügig gepflasterten Bereich oberhalb des Anlegers aufgestellt werden, und eine neue Imbissbude sorgt für Wegzehrung.

Außerhalb des Fährkopfes wurden Wohnmobilstellplätze errichtet. Für die Teilzeitcamper war es erst eine Umstellung, nicht mehr den direkten Blick auf den Strom genießen zu können. „Da gab es anfangs Meinungsverschiedenheiten“, erinnert sich Edmund Ramms vom Bislicher Heimatverein. Das hat sich längst gelegt, die Wohnmobilinhaber schätzen inzwischen den Vorteil, sich nicht mehr in einer rechtlichen Grauzone zu befinden, sondern ihre Wohnungen auf vier Rädern ganz offiziell hier abstellen zu dürfen.

Einer von ihnen ist Wolfgang Gielow, der seinen umgebauten Bauwagen an jedem freien Tag mit dem Traktor aus Dingden hierher zieht. „Es ist für mich die einzige Möglichkeit, so nah an den Rhein zu kommen. Ich muss hier nichts bezahlen und bin mitten in der Natur“, erklärt Gielow. Sein Stellplatznachbar Dieter Müller schätzt die Ungezwungenheit: „Hier bin ich frei. Von eins bis drei Mittagsruhe wie auf dem Campingplatz, das ist nicht mein Ding.“ Und auch der Heimatverein profitiert von den Tagesgästen, denn die möchten es sauber haben. „Wenn die Leute hier im Vorbeifahren mal was fallen lassen, räumen wir das weg. Wir schätzen die Natur“, versichert Wolfgang Gielow. Weil es hier so schön geworden ist, möchte der Heimatverein das 25-jährige Jubiläum der Fähre in zwei Jahren direkt „vor Ort“ feiern. „Das ist eine runde Sache geworden. Der Fährkopf ist ein Highlight für Bislich“, schwärmt Ramms.

Ein herrlicher Platz für eine Pause

Davon überzeugen sich mittlerweile sogar Vertreter anderer Kommunen. „Die Bislicher stellen viel auf die Beine. Hier werden tolle Ideen umgesetzt“, sagt Matthias Holtkamp anerkennend. Der Hamminkelner Ratsherr macht hier nach einem Spaziergang mit Freundin Melanie Nagel und den Hunden Tatanka und Diego Rast. Der neue Fährkopf ist längst mehr als eine reine Durchgangsstation, zahlreiche Menschen nutzen den herrlich gelegenen Platz für eine Pause.

„Bei gutem Wetter ist es hier schon morgens um zehn rappelvoll“, freut sich Imbissbudenbetreiber Frank Weßling. Dass die Menschen jetzt noch lieber nach Bislich kommen, bestätigt auch Fährmann Florian Kühnen: „Der Fährbetrieb ist für Radfahrer und Fußgänger wesentlich attraktiver geworden. Ich persönlich freue mich, dass das Sichtfeld besser geworden ist.“

 

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