Gerhard Dingermann 1962-1980

Gerhard Dingermann wurde am 12. Juli 1915 in Kevelaer geboren. Er besuchte das Gymnasium in Essen, wollte zuerst ins Lehrfach und studierte Mathematik und Physik, bevor er Theologe wurde. Nach Studien in München, Bamberg, Würzburg und Münster musste er 1940 als Soldat an die Kriegsfront. Während seiner Militärzeit wurde ihm "Examensurlaub" zugestanden, sodass er am 16. Februar 1941 in Würzburg zum Priester geweiht werden konnte. Nach Kriegsende 1945 kehrte Gerhard Dingermann nach Kevelaer zurück und unterrichtete bis 1951 am dortigen Gymnasium auch als Pädagoge in Mathematik und Physik. Nach einem Jahr Seelsorgetätigkeit in Münster wurde er 1952 Kaplan in Dorsten, von wo er am 24. Juni 1962 als Pfarrer nach Bislich kam.

Nach seiner Einführung warteten in der Pfarrgemeinde notwendige Aufgaben darauf, angefasst und umgesetzt zu werden. So wurde dringend ein Kindergarten mit Jugendfreizeitheim benötigt. Nach Antragstellung und Kostenplanung konnte 1965 mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung erfolgte 1967, 1968 wurde der Kindergarten eröffnet.
Ebenso sorgte Gerhard Dingermann dafür, dass eine hauptamtliche Dorfhelferin von der Pfarrgemeinde angestellt wurde, die in dringenden Fällen hilfsbedürftigen Frauen und Müttern in den Familien unterstützend zur Seite stehen konnte.
 
Im Februar 1966 feierte er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sein silbernes Priesterjubiläum. Persönliche Geschenke wollte der Jubilar keineswegs haben. Er wünschte statt dessen, dass der Geldwert geplanter Geschenke dem Bau des Kindergartens zufließen sollte, damit dessen Finanzierungslücke geschlossen werden könnte. Die Pfarrgemeinde hatte hierfür in einer "Türsammelaktion" mehr als 18.500 DM gespendet, was ihn, wie er selbst sagte: "Mit närrischer Freude erfüllte".
Ebenso war die Sanierung des Innenraumes der. St. Johannes-Kirche dringend notwendig geworden. Mit dem ersten Bauabschnitt wurde 1965 begonnen. Er umfasste den Einbau einer Ölheizung, die Umgestaltung des Chorraumes unter Berücksichtigung der neuen Liturgie nach dem 2. Vatikanischen Konzil, der Einbau des mittleren Chorfensters und die Verlegung der Orgel aus dem Turm in den Chorraum mit dem Abriss der Orgelbühne. Dieser Bauabschnitt wurde 1966 abgeschlossen. Durch eine provisorische Abtrennung des Chorraumes konnte der Gottesdienst während dieser Bauphase weiter in der St. Johannes-Kirche stattfinden. Der zweite Bauabschnitt, mit dem 1967 begonnen wurde, umfasste die Erneuerung des Fußbodens in der ganzen Kirche, Putz- und Anstricharbeiten, die Anschaffung neuer Bänke
und die Neugestaltung des Hauptportals. Während dieser Umbauphase fand der Gottesdienst für 3 Monate im Saal Pooth statt. Die endgültige Fertigstellung des gesamten Innenraumes erfolgte 1968.
 
Im März 1969 wurde Gerhard Dingermann durch den Bischöflichen Kommissar für den Niederrhein, Domkapitular Kreyenberg, zum Dechanten für das Dekanat Rees ernannt, als Nachfolger des bisherigen Dechanten, Pfarrer Dykmanns aus Rees. Sein Dechantenamt endete mit der Auflösung des Dekanates Rees im Zuge der kommunalen Neuordnung 1975. Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete Pfarrer Gerhard Dingermann im April 1980 - nach 18-jähriger Tätigkeit in Bislich - auf seine Pfarrstelle und übernahm in Meerbeck/Baerl (Duisburg) eine Stelle als Kooperator. Vielen Bislichern fiel der Abschied schwer, denn Pfarrer Dingermann hat während seiner Amtszeit für Bislich und besonders für die Pfarrgemeinde viel getan.
Im Februar 1981 feierte Gerhard Dingermann sein 40-jähriges und im Februar 1991 sein 50-jähriges Priesterjubiläum in der Pfarrkirche St. Johannes in Bislich unter großer Anteilnahme seiner ehemaligen Gemeindemitglieder. Aus Anlass seines 80. Geburtstages gab seine ehemalige Pfarrgmeinde St. Johannes Bislich - nach einem feierlichen Hochamt in der St. Johannes-Kirche - ihm zu Ehren einen Empfang im Pfarrheim.
Am 2. Juni 2008 verstarb Pfarrer Gerhard Dingermann im Alter von 93 Jahren in Moers und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Baerl (Duisburg).
 
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