Henricus Decanus, Pfarrer von ca. 1185-1210

Als erster Pfarrer des weit ausgedehnten Seelsorgebezirks begegnet uns Henricus Decanus (der Dechant Henricus).
Er war der von den Pfarreien des Archiediakonates Xanten gewählte "Dechant des Landdekanates Xanten", das den unteren Niederrhein zu beiden Seiten bis nach Duisburg und Geldern umfasste.
Der genaue Zeitpunkt seiner Bestellung zum Pfarrer von Bislich ist nicht bekannt. Aber bereits vor 1188 ist sein Urteil und Gutachten als das des Dechanten von Xanten um einen strittigen Zehnt überliefert. Sowohl das Stift Xanten als auch das Martini-Stift in Emmerich beanspruchten den Zehnten in Vrasselt für sich.
Vrasselt in der Pfarrei Sulen (im 15. Jahrhundert vom Rhein überflutete Gemeinde zwischen Praest und Bienen) gehörte zum Erzbistum Köln, das Martini-Stift Emmerich dagegen zum Bistum Utrecht. In einer Zeugenaussage wird bekundet, dass der Dechant von Bislich, Henricus Decanus, sich seit Jahren beim Kapitel in Xanten über die Pfarreingesessenen von Vrasselt beschwert habe, die sich von der Kirche in Sulen, ihrer Mutter, lossagten und dass eben dieser Ort Sulen im Bistum Köln gelegen sei.

Im Jahre 1206 ist Henricus Decanus ein zweites Mal zusammen mit dem Pfarrer von Niedermörmter bei der Schlichtung eines Streites tätig. Die Pfarrgenossen von Hönnepel, das damals noch zum Kirchenspiel Niedermörmter gehörte, hatten das Kloster Kamp aus seinem Besitzrecht an der gemeinen Weide verdrängt. Dem Kloster Kamp wurden in diesem Streit seine Besitzrechte wiedergegeben. Unter den Zeugen der Verhandlung wird auch Henricus, der Dechant von Bislich, genannt, da Niedermörmter ja zum Landdekanat Xanten gehörte.

Wie lange Henricus Dechant von Bislich war, und wann er gestorben ist, wird nicht berichtet. Wir müssen jedoch annehmen, dass er um das Jahr 1211 gestorben ist, da wir im Jahr 1218 als sein Nachfolger den Pfarrer Wilhelm von Wesel finden, der damals bereits 7 Jahre Dekan war.

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