Heute in Bislich, morgen in Paris“,
Wesel. „Heute in Bislich, morgen in Paris“, sagte Michael Elsing vom Heimatverein ein bisschen scherzhaft über die Models, die bei der Bislicher Schützenköniginnen-Modenschau im Dorf über den Laufsteg stolzierten.
Im Rahmen der traditionellen Kirmes präsentierten die Frauen die Kleider, die die Schützenköniginnen der zurückliegenden Jahre zur großen Feier trugen. Zusammen mit den vielen Zuschauern, die sich unter dem Fallschirm auf dem Dorfplatz versammelten, ließ der Verein 43 Jahre Schützenfestmode Revue passieren.
Hofknicks
Viele der ehemaligen Königinnen ließen es sich nicht nehmen, ihre Kleider selbst vorzuführen. Dabei zeigte sich jede von ihnen auf ihre eigene Art. Ob Hofknicks, Winken oder ein paar Drehungen – an Applaus für die Damen mangelte es nicht.
„Ihr scheint ja ganze Fanclubs mitgebracht zu haben“, scherzte Michael Elsing angesichts des Beifalls beim Gang über den Laufsteg. Der eine oder andere Stolperer der ehemaligen Majestäten war somit sofort vergessen. „Ich bin erstaunt, wie professionell unsere Amateur-Models sind.“
Da nach vier Jahrzehnten nicht mehr jede Königin in der Lage war, ihr Kleid selbst vorzuführen, sprangen andere Bislicher sozusagen als Ersatz-Models ein.
„Es ist interessant, vor Augen geführt zu bekommen, wie sich die Mode mit der Zeit verändert hat“, sagte eine Zuschauerin. Von Rüschen über Blumen bis hin zu Spitze und Reifröcken – jedes Kleid hatte seinen ganz eigenen Charme.
Auch wenn die Schwalbe 1981 Vogel des Jahres oder 2006 die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland war – „wenn Schützenfest ist, interessiert das in Bislich keinen“, weiß Elsing.
Schalke-Fan
„Mir gefiel das Kleid von Anja Theißen am Besten“, sagte Jessica Amerkamp. Die Königin von 1993 trug ein schwarz-gelb gehaltenes Gewand. Und das, obwohl sie ein Schalke-Fan ist.
Laufsteg
Das älteste Kleid, dass gezeigt wurde, gehörte Hermine Rabeling. Sie war 1970 Schützenkönigin in Bislich. Auf dem Laufsteg trug es jedoch ihre Enkelin, die für diese Geste viel Anerkennung von den begeisterten Zuschauern erntete.
Schon am Abend vor der Kirmes haben die Bislicher gefeiert, zusammen mit der Rebel Tell Band aus Wesel.
Nach der Messe am Sonntag schlug das Tambourkorps Bislich dann andere Töne an und stimmte die Bewohner des Deichdorfs sowie Gäste auf den unterhaltsamen Tag ein.
Egal ob Jung oder Alt, Groß oder Klein - die Kirmes bot für jeden Geschmack etwas.
Laura Moshövel