Hochzeitspaar schenkt Museum historische Schiffsschraube

Ingrid und Günther Ottmann haben ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Als Überraschung veranstaltete die Familie eine Schenkung fürs Bislicher Deichdorfmuseum.

NRZ-Bericht vom 28.05.2024 von Gaby Eggert, Foto: FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Das beschauliche Dörfchen Bislich am Rhein blickt auf eine jahrhundertelange Fährgeschichte zurück. Im Deichdorfmuseum finden Interessierte deswegen viele Relikte aus dieser Zeit. Jetzt erhielt das Museum eine Ersatzschiffsschraube der Fähre, die von Bislich nach Xanten übersetzte und bis 1968 von Fährmann Hubert Rams betrieben wurde. Diese Fähre war ein wichtiges Verkehrsmittel für den Ort, brachte sie doch die Kinder in die Xantener Schule und die Menschen zum Einkaufen in die Stadt.

Überbringer der Schiffsschraube waren die Töchter des Fährmanns Hubert Rams: Maria Schaubrenner, Elfriede Keller und Ingrid Ottmann, die an diesem Tag mit ihrem Mann Günther Ottmann die Diamantene Hochzeit feierte. Beide leben in Wesel. Das Jubelpaar wusste allerdings nichts von der geplanten Übergabe. Als Programmpunkt hatte sich die Tochter Dagmar Pagojus überlegt, mit der Familie einen Ausflug nach Bislich zu unternehmen, diese Schraube dem Museum zu übergeben und ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen.

Bislicher Museum ist glücklich über die Schenkung

Viel wissen sie nicht mehr aus dieser Zeit, nur etwas ist ihnen in Erinnerung geblieben: „Donnerstags fuhren die Frauen immer zum Markt nach Xanten. Hin und wieder kam es vor, dass unser Vater eine vorbeischwimmende Leiche aus dem Rhein fischte, für einen solchen Fall wurde er entlohnt.“ Klar, dass die Damen im Boot nicht so erfreut über diese Gesellschaft waren.

Als Hubert Rams starb und der Nachlass geregelt wurde, fand Günther Ottmann die Schraube auf dem Dachboden des Hauses. Nur wie sie dorthin gekommen ist, daran konnte sich niemand mehr erinnern. Einen Platz fand sie in der Folge im Garten eines Sohnes, jetzt wird sie neben dem Anker im Beet vor Museum platziert. Für Klaus Droste, dem Vorsitzenden des Heimat- und Bürgervereins, ist diese Schenkung ein Glücksfall. Von der Fähre existiert bisher nur ein Nachbau im Kleinformat: „Solche Relikte zu bekommen, das ist etwas, worüber wir sehr glücklich sind.“

 

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