Holemans verschlankt die Struktur
Wesel/REES Den Kiesunternehmen gehen die Abgrabungsflächen in der Region aus.
VON SEBASTIAN LATZEL
„Außer der Reeser Welle sehen wir für uns im Kreis Kleve kein Gebiet, das noch in Frage käme“, sagt Michael Hüging-Holemans, Geschäftsführer der Firma Holemans. Die Reeser Welle steht bekanntlich erst am Anfang des Genehmigungsverfahrens, zudem ist Holemans dort nur Juniorpartner des Konkurrenten Hülskens.
Die Marktsituation ist schwierig und daher hat beim Reeser Unternehmen eine Neuorientierung eingesetzt. Verschlankung heißt das Stichwort, das konkret bedeutet, dass die Namen Niederrheinische Kies- und Sandbaggerei (NKSB) und Suhrborg jetzt verschwinden. Die beiden Unternehmen wurden bereits länger gemeinsam von Holemans geführt, jetzt ist der Schritt auch offiziell vollzogen. Die beiden Unternehmen gehen in der Holemans Niederrhein GmbH auf. Abbau von Arbeitsplätzen sei nicht geplant, auch die Tarifverträge bleiben bestehen, betont Hüging-Holemans. Man habe gegenüber den Betriebsräten klargemacht, dass es bis Ende 2014 keine Entlassungen gibt.
Klar ist aber auch, dass schwierige Zeiten auf das Unternehmen zukommen. Daher orientiert sich Holemans jetzt auch verstärkt nach außerhalb. Bei Osnabrück will Holemans jetzt damit beginnen, ein 70 Hektar großes Gebiet abzugraben. Das Vorkommen würde für rund 40 Jahre reichen. In Weilerswist bei Köln steht zudem eine Trockenabgrabung mit rund 15 Millionen Tonnen. Zudem ist Holemans beim Issumer Unternehmen Goosens als Mehrheitsgesellschafter eingestiegen. Im Raum Issum/Alpen an der Autobahn 57 wird abgegraben.
Um den Standort Rees zu stärken, wird im Werk Ellerdonk (Bislich) eine Lkw-Verladestelle eingerichtet. Die Schiffsverladung dort soll wegfallen und vom Werk Reeser Bruch übernommen werden. Für Hüging-Holemans kleine Bausteine, um das Unternehmen zu sichern. Aktuell arbeiten rund 120 Beschäftige bei Holemans, früher waren es allein bei der NKSB rund 100. Kann sein, dass einige irgendwann in Osnabrück oder Köln arbeiten müssen.