Immer weniger Erstklässler RP Bericht

Schulausschuss: Bonner Planungsbüro befürchtet große Probleme für die Flürener Grundschule. Für zwei Eingangsklassen fehlen in den nächsten Jahren die Kinder. Sorgen bereiten auch Büderich und Ginderich.

VON KLAUS NIKOLEI
WESEL Als Wolf Krämer-Mandeau, Mitarbeiter der Bonner Arbeitsgruppe Bildung und Region (biregio), dem Weseler Schulausschuss im Frühjahr 2011 den Schulentwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre vorstellte, herrschte unter den Politikern tiefe Betroffenheit. Auslöser war damals die stark sinkende Zahl der Kinder. Innerhalb von 15 Jahren sei die Zahl der Grundschüler von 3000 auf 2000 gesunken, verkündete Krämer-Mandeau und lieferte neben detaillierten Zahlen auch Empfehlungen, wie Schulträger und Schulamt auf die Situation reagieren sollten. Zum Beispiel durch eine Fusion der Innenstadtschulen - was auch passiert ist zu bekanntlich zu heftigen Protesten geführt hatte.

Ganz anders verlief der Auftritt von Krämer-Mandeau gestern im Schulausschuss bei der Vorstellung des aktualisierten Entwicklungsplans. In Windeseile präsentierte er eine ganze Reihe von Folien mit vielen bekannten und einigen neuen Zahlen. Kaume eine Chance für Politik und interessierte Eltern, sich Details zu notieren. Was haften blieb: Die Konrad-Duden- sowie die Grundschulen auf dem Fusternberg und am Quadenweg (alle auf zwei Züge festgelegt) werden weiter starken Zulauf haben. Ebenso die neue (vierzügige) Innenstadt-Grundschule. Probleme sieht Krämer-Mandeau dagegen für Flüren. Denn hier werde wohl bald die festgelegte Zweizügigkeit nicht mehr erreicht. Er weiß: „Das gibt Probleme mit der Lehrerversorgung.“ Dass Bislich irgendwann in den nächsten Jahren mit nur 15 Anmeldungen rechnen muss (bevor es dann wieder aufwärtsgeht), bereitet ihm dagegen weniger Sorge. Denn: „Dieser Standort weiß sich zu helfen.“ Bekanntlich sorgt ein Shuttlebus des Fördervereins dafür, dass Kinder auch aus Haffen, Mehr und Mehrhoog zur Grundschule am Deich transportiert werden und so den Standort sichern.

Nicht im Bestand gefährdet, aber trotzdem nicht ganz unproblematisch, ist die Situation in Büderich und Ginderich. Die Schülerzahl wird dort über kurz oder lang nur noch für eineinhalb Klassen reichen. „Ich hoffe, dass einige Prognosen nicht stimmen und dass die Verwaltung einige Schulen bevorzugt, so dass es am Ende für alle reicht.“ Sämtliche Grafiken des fortgeschriebenen Schulentwicklungsplanes sollen demnächst auf der Homepage der Stadt veröffentlicht werden.

Zu Beginn der Sitzung hatten sich übrigens die Rektoren der neuen Grundschulen in der Feldmark - Wolfgang Mömken - und der Innenstadt - Astrid Wahl-Weber - dem Ausschuss vorgestellt. Für beide gab?s freundlichen Applaus.

Der Schulentwicklungsplan sagt voraus, dass in den nächsten Jahren nur noch 15 Bislicher Kinder in die Schule am Deich eingeschult werden. Eigentlich zu wenig. Doch man oft, weiterhin Schüler aus Haffen, Mehr und Mehrhoog locken zu können.

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