Kein Durchbruch beim Gespräch mit der Stadtverwaltung

Bürgerbegehren läuft weiter 
Neue Gespräche nur, wenn die Frist 30.06.16 aufgehoben wird.
Leider machten die Stadtvertreter schon bei Beginn klar, dass sie keine direkte Verhandlungskompetenz haben, sondern nur als "Bote" zwischen Rat der Stadt und den Vereinen fungieren können.

Nur die Höflichkeit und der Wille nach einer Lösung hinderte uns daran, den Konferenzraum in der 4 Etage des Rathauses nicht sofort wieder zu verlassen.

Von Seiten der Bäderbetriebe wurde noch mal ganz klar offengelegt, dass maximal und erst im dritten Jahr nach der Schließung bestenfalls 60.000 € einzusparen wären. Der geringe Einsparungseffekt läge daran, dass der Hauptkostenfaktor das Personal ist und dieser eben durch die Schließung nicht zu reduzieren ist.

Auch gibt es gesetzliche Vorgaben an den Betrieb -auch als Vereinsbad-, so dass die Vereine die gleichen Personalstunden bei den Bädern für die technische Wartung und Qualitätssicherung einkaufen müssten, wie sie auch die Bäder derzeit aufwenden. Auch werden die Verwaltungskosten für die verbleibenden zwei Bäder nicht geringer.Ein Trägerverein müsste demzufolge diese Aufgaben zusätzlich finanzieren.

Wenn Wesel nicht Wesel sondern Schilda, die Stadt der Schildbürger, wäre, könnte man so etwas in Angriff nehmen. Nur sollten wir hier wohl dann besser ein neues Rathaus -natürlich ohne Fenster bauen- und danach ein Projekt aufsetzen um das Licht hinein zu tragen.

Es kommt leider noch etwas schlimmer. Im Fall der Schließung, sieht ein Notkonzept der Bäderbetriebe eine Belegung des Nichtschwimmerbeckens durch die Grundschulen bis zur 7. Stunde und auch die Einbeziehung des Hauptbeckens in die Nichtschwimmerausbidung mit ein. Auf unseren Hinweis, dass es bei den Grundschulen keine 7. Stunde gibt und das eine Schwimmausbildung im Hauptbecken nur mit deutlich mehr Lehrkräften realisiert werden kann, wurde uns lediglich mitgeteilt, dass es sich um eine rechnerische Möglichkeit handelt und das Konzept noch nicht mit den Schulen abgestimmt wurde. Der Schwarze Peter liegt dann wohl bei der Bezirksregierung, die dann zahlreiche Lehrer einstellen soll, damit die Stadt magere 60.000 € einsparen kann. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Unsere Grundforderung ist und bleibt, dass die unrealistischen Frist 30.06.15 verlegt werden muss bevor es weitere Gespräche gibt, Das Bürgerbegehren führen wir natürlich unbeirrt weiter. Spätestens im März 2016 muss sich also der Stadtrat der Frage über das Weiterführen des Bades stellen, unserem Begehren zu folgen diesem zu folgen oder einen Bürgerentscheid zu provozieren, dessen Kosten mit Sicherheit die letzten Einsparungseffekte aufbrauchen würde. Wir haben aber trotz der ziemlich unrealistischen Vorstellungen seitens der Stadt und Bäder weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert und die Herren Kunstleben und Fritz gebeten, den Fraktionen folgenden Vorschlag zu unterbreiten:

1. Das Bislichbad wird bis 31.12.17 weiter durch die Bäderbetriebe betrieben
2. Vertreter von Stadt, Bäder und der Vereine erarbeiten zwei mögliche Lösungsszenarien um das Bad nach dieser Frist weiter zu betreiben:

a) Modell Trägerverein (hier würden wir die Kosten auflegen, die entstehen wenn das Bad als Vereinsbad weitergeführt wird. Diese Kosten werden dann mit den Kosten eines Weiterbetriebs gegenübergestellt.)

b) Kooperationsmodell Bäderbetriebe/ Vereine (Bad wird von der Bädern weiterbetrieben. Bäder und Vereine erarbeiten ein Konzept, nachdem möglich viel Defizit abgebaut werden kann. Möglichkeiten gibt es hier beim Betrieb in den Ferien, durch zusätzlich Kurse und einer direkten Kooperation bei der Durchführung eines vielseitigen Kursangebots)

Für beide Modelle gilt: Die Frist 30.6.15 muss durch den Stadtrat auf den 31.12.17 verlegt werden. Sollte eine Stadtratsentscheidung in diesem Jahr nicht mehr möglich sein, wäre uns auch eine öffentliche Erklärung von Herrn Hovest und Herrn Linz über die Verlängerung der Frist auf den 31.12.17 ausreichend um in weitere Verhandlungen einzutreten.

Unabhängig von dem heutigen Termin und den eventuell weiter stattfindenden Verhandlungen, möchten wir alle Weseler Bürgerinnen und Bürger bitten, sich in die Unterschriftenliste zum Erhalt des Bislichbads (Bügerbegehren) einzutragen und somit die Initiative zu unterstützen.

Ralph List
Stellvertretender Vorsitzender der DLRG Wesel e.V.

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