Kunstmarkt für den guten Zweck
Am Wochenende präsentiert das Museum Bislich Bilder, Porzellan und andere schöne Dinge.
Noch steht der Preis für die sechs Gedecke aus Meissner Porzellan in einem zarten Rosaton nicht fest. Doch die Teile aus dem Jahr 1935 waren mal sehr teuer. Der Lions Club Wesel bietet die Gedecke, zu denen auch je ein Eierbecher gehört, am Wochenende im Museum Bislich an. Denn dort steigt zum vierten Mal der Bislicher Kunstmarkt für gute Zwecke.
Es sind Motive vom Niederrhein und aus vielen anderen Ländern, die an den Wänden hängen und auf eine neue Umgebung warten. Die Weseler Joachim Kukula, Ruth Kahl und Maria Buschmann-Scherman haben sie geschaffen. Arbeiten von Künstlern der Düsseldorfer Schule sind ebenso zu finden wie viele von eher weniger bekannten kreativen Menschen. Sie stammen allesamt aus den eigenen Beständen der Lions Club-Mitglieder und hätten wohl einiges zu erzählen. Bald trennen sich die Wege der zwischen zehn und 250 Euro teuren Bilder. Eines davon ist mal für 300 Pfund bei Christie's ersteigert worden, sagt Dieter Dünnhaupt. Sogar ein Entwurf für einen Türknauf am Willibrordi-Dom kann erstanden werden. Immerhin stammt er von der Weseler Künstlerin Eva Brinkman. Zudem gibt es weitere Kunstwerke und einiges an Literatur.
Als filigran und feinteilig bezeichnet Beate Zumkley das Angebot des Clubs Wesel von Soroptimist International. Es gibt jede Menge Porzellan aus Meissen, von Rosenthal und Hutschenreuther, dazu einiges an kleinen hübschen Dingen, vom bunten Osterei bis zur venezianischen Maske. Zwischen zwei und 300 Euro müssen die Käufer dafür auf den Tisch legen, sagt Programmdirektorin Marlies Kaetzler, die alles hübsch arrangiert hat.
Auch die Aktiven im Museum haben einiges zusammengetragen. Da ist ein extravagantes Meissner-Musterbuch, es gibt Weseler Teller und sogar zweisprachige Zeitungen aus der französischen Besatzungszeit. Kunstzeitschriften und Kataloge aus allen Genres und JahrzehntenVon dem Erlös profitieren die Projekte der Lions und der Soroptimisten, etwa die Klasse 2000 und der Mädchentreff. Auch das Museum und die Bürgerinitiative Historisches Rathaus Wesel können sich freuen, außerdem die Flüchtlingshilfe. Marlies Hillefeld möchte das Geld für Alphabetisierungskurse von Frauen verwenden, inklusive der Betreuung ihrer Kinder.
Bildervielfalt präsentieren diese Lions Club-Mitglieder: Dieter Dünnhaupt, Wilhelm Busch, Jörg Hüting und Wolfgang Jung (von links). FOTO: Markus Weissenfels