Mit Kochtöpfen viele Freunde zum Spenden animiert

Thea Clostermann (Bislich) verschenkte leere Töpfe und bekam viele gefüllt zurück. Jetzt stellte sie die Stiftung GLS vor, die Entwicklung fördert.

Wesel/Hamminkeln (sz) Mit ein wenig Kreativität, gutem Willen und Kontakten lässt sich einiges erreichen: Kleine Töpfe hat Thea Clostermann vom Neuhollandshof in Bislich vor Weihnachten an ihre Mitarbeiter, Freunde und Mitstreiter verschenkt. Ein symbolisches Geschenk: Wer es verstanden hat, brachte die Töpfe gefüllt zurück. Mit einer Spende. Wer nicht, spendete und gab den Topf leer zurück. Wie auch immer: Das System hat so gut funktioniert, dass 19 Töpfe, 22 Liter fassend, dafür angeschafft worden sind, plus Rührlöffel. Die Familie Clostermann macht sich stark für die GLS Treuhand, eine gemeinnützige Bank und Stiftung, die Entwicklung fördert. Die Töpfe gehen an die Gemeindebäckereien und Küchen in Peru: In der Hauptstadt Lima schließen sich Frauen zusammen, um Gemeindeküchen aufzubauen.

Sie kochen, damit die Kinder in den Slums nicht mehr mangelernährt sind. Ein weiteres Projekt hat die Eine-Welt-Initiative Hamminkeln möglich gemacht: 1500 Euro hatte der Laden in den vergangenen Jahren zurückgelegt. Für die Aktive Monika Scholz war es an der Zeit, das Geld zu spenden. Und die GLS Treuhand mit ihrer Zukunftsstiftung Entwicklung, bei der Thea Clostermann vom Neuhollandshof in Bislich Stiftungsrätin ist, wusste, wo dieses Geld gut angelegt wäre: in der Mongolei. Dort konnten Kleinbauern Sanddorn aufforsten und stellen nun erfolgreich biologischen Sanddorn-Tee her. Ein großes Problem, erläutert Rolf Clostermann, ist gentechnisch verändertes Saatgut. „Die Bauern können keinen Samen für die nächste Saat ziehen“, erläutert er, die Pflanzen sind quasi unfruchtbar.

„Sie führen in die Abhängigkeit, die Bauern müssen wieder Saat kaufen und die dazu gehörigen Pflanzenschutzmittel“, so Clostermann. Die mongolischen Sanddornzüchter können nun ihre eigene Saat ziehen, weitere Sträucher pflanzen. Auch in Indien, wo Gentechnik weit verbreitet ist, führt dies in die Abhängigkeit der Bauern.

Indien ist in diesem Jahr übrigens Hauptaugenmerk für Thea Clostermann als Stiftungsrätin der GLS Treuhand. Das Institut gibt Kleinstkredite für Nähmaschinen oder Rikschas, die mitunter ganze Familien ernähren können. Beim Neujahrsempfang auf dem Neuhollandshof gab es passend zum Thema eine peruanische Suppe. Vegan. Das Original hätten auch die Fleischesser nicht genießen wollen, die mit einer peruanischen Delikatesse zubereitet wird: dem Meerschwein.

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