Ostern an der frischen Luft
So mancher nutzte die freie Zeit, um in Bislich auf dem Deich oder im Diersfordter Wald seine Freizeit zu verbringen. Zu Fuß, auf Inlinern, dem Fahrrad oder in der Kutsche.
Ulrich Voß, Jannik Jehn und Mutter Meike Jehn in Bislich.
Foto Marcus Joosten
Von Alexander Florié-Albrecht
Wesel Auf dem menschenleeren Parkplatz vor dem Bislicher Kindergarten stellt der Oberhausener Ulrich Voß sein Fahrzeug ab. „Heute ist es bildschön, da wollten wir nochmal einen Ausflug machen“, erklärt der 59-Jährige, der zuvor auf dem Weg nach Bislich noch schnell beim Voerder „Brauprojekt 777“ Bier gekauft hat. Gemeinsam nähert er sich nun mit Meike Jehn und ihrem Sohn Jannik dem Zaun nahe des Geländes. „Guckt mal, da ist’n Storch“, sagt Voß, als er das Nest auf dem Feld vor sich entdeckt. Von dort geht es weiter vorbei an der St. Johannes-Kirche Richtung Deich.
Dort schlendern die aus Mehrhoog stammenden Freundinnen Johanna und Felicitas in der Sonne: „Wir studieren beide, haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Die 26 Jahre alten Frauen sind sich einig, dass man zu Ostern „für zwei Stunden die Familien auch mal alleine lassen“ kann. Beide haben vor der Reise in die Heimat noch einen Corona-Schnelltest gemacht. „Und beim Laufen haben wir keine Maske. Wir haben auf dem Deich vielleicht drei Leute getroffen, waren da locker auf zwei Meter Abstand“, erzählt Johanna.
Mit den Inlinern sind Leon, Katharina und Wibke aus Hünxe einmal den Deich rauf und runter gefahren. „Es ist schönes Wetter und die Strecke ist schön glatt hier“, sagt der 20-jährige. Den Osterplan skizziert die 17-jährige Katharina so: „Am Sonntag werden wir zusammen lecker speisen.“
Richtig in Bewegung sind auch die joggende Bislicherin Annika Amerkamp, die von ihrer Mutter Rita auf dem Fahrrad begleitet wird. „Es ist angenehm“, findet die Mutter hinsichtlich der überschaubaren Anzahl von Menschen auf dem Deich. „Und man kann ja gut nach außen laufen“, ergänzt ihre Tochter.
So mancher Auswärtige nutzt die Chance auf einen Tapetenwechsel. Patrick und Natasha Mason sind mit ihrem zweijährigen Sohn Elliot zur Radtour extra aus Velbert angereist. Und zum gemeinsamen Geburtstag gönnen Nicole und Holger Schmenk aus Hessen ihren neunjährigen Kindern Anton und Ida eine gemeinsame Inlinerfahrt.
Kaffeetrinken am Wasser
Auch der Diersfordter Wald und der Waldsee sind beliebte Anlaufpunkte für Ausflügler. „Wir haben in Marienthal gefrühstückt, sind in Diersfordt gelaufen, suchen jetzt einen Platz zum Kaffeetrinken am Wasser“, fassen die Essener Sabine Gabriel und Det Peters ihr Niederrhein-Ostererlebnis mit dem Reisemobil zusammen.
Ein Blickfang ist eine Kutsche, die durch den frühlingshaften Wald fährt. „Bei so einem Wetter ist es einfach herrlich“, meint Uwe Theißen vom Zucht-, Reit- und Fahrverein „Diana“ Diersfordt-Flüren.
„Etwas voller“ sei der Wald gewesen, findet eine BMX-Fahrerin aus Wesel, die mit ihrem Neffen eine Oster-Tour unternimmt. Als „schön weitläufig“, empfinden zudem die Flürener Christine und Uwe Reinhardt dagegen die Strecke am Waldsee.