Radweg ist weitgehend fertig
Der Weg soll im April offiziell der Stadt und damit den Bürgern übergeben werden. Reckerfeldsee wird weiter verfüllt, zwei bei drei Flachwasserzonen geplant
Mehr. Still ruht der See – möchte man in diesen Tagen meinen. Nicht so am Reckerfeldsee. „Wir sind gerade dabei, alles für den zweiten Teil der Verfüllung vorzubereiten“, sagt Dr. Rudolf Koß, Geschäftsführer der Abgrabungsfirma Hülskens. Außerdem werden derzeit letzte Arbeiten an dem drei Kilometer langen Deich rund um den See vorgenommen, der nach Abschluss der Arbeiten in die Obhut des Deichverbands Rees-Löwenberg übergeben wird. Die Bauarbeiten am Radweg, den die Weseler Firma um einen Großteil des Sees auf einer Länge von zwei Kilometern anlegen lässt, sind bereits „weitgehend abgeschlossen“. Übergabe soll im April sein. „Mit Bier und vielleicht einem Glas Sekt“, verspricht Rudolf Koß.
Vor rund vier Jahren ist am Reckerfeld die Produktion eingestellt worden. Der Eimerkettenbagger, der hier im Einsatz war, beißt sich jetzt in gleicher Mission auf Rheinberger Stadtgebiet in die Landschaft. Im ersten Abschnitt wurde in Mehr mit Lagerstätten eigenem Material wiederverfüllt. Künftig muss Fremdmaterial eingebaut werden. „Einen vermehrten Lkw-Verkehr muss aber niemand fürchten. Das Material lassen wir ausschließlich über den Wasserweg zur Baustelle bringen“, so Koß.
Die erste Verfüllung ist in Richtung Ortsteil Mehr vorgenommen worden. 21 Hektar der insgesamt 60 Hektar umfassenden Wasserfläche sind schon verfüllt, 39 fehlen noch. Rund drei Hektar werden zu zwei, vielleicht drei Flachwasserzonen umgestaltet, um einer besonderen Flora und Fauna Raum zu bieten. „An diesen Stellen muss natürlich auch verfüllt werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine Aufwertung der Landschaft zu erreichen“, so Geschäftsführer Koß. Einen dieser „Seen“ im See gibt es schon. „Diese Flachwasserzone ist noch während der Abgrabungsphase entstanden“, erinnert Koß.
Auenwald soll entstehen
Um die Flachwasserzonen herum, also auf dem wiederverfüllten Bereich, soll zudem zur Auswertung ein Auenwald entstehen. Es schließen sich Wiesen an, die der Landwirtschaft wieder zur Verfügung gestellt werden. „Allerdings in extensiver Nutzung, sonst wäre das ja für die Vogelwelt kontraproduktiv“, so Rudolf Koß. Das gesamte Gebiet wird eingefrechtet, also mit Zäunen umgeben. Teilweise soll das Gelände zusätzlich mit Schafsdraht – der unten bekanntlich sehr engmaschig ist – eingezäunt werden, damit Hunde nicht ins Gelände laufen können und die Ruhe der Wasservögel stören.
Der zwei Kilometer lang Radweg um einen Teil des Reckerfeldsees wird Teil eines Wegenetzes, der die Natur und Landschaft erlebbar machen soll. Einbezogen in dieses Netz ist auch der Rosenhofsee, insgesamt ein Gebiet von rund 200 Hektar Fläche. Den Wasservögeln allein vorbehalten bleiben soll das rund 600 Hektar angrenzende Gebiet Richtung Innenstadt Rees.
Mit dem Bau des Radweges – die Herstellungskosten belaufen sich auf 60.000 Euro – ist Mitte November vergangenen Jahres begonnen worden. Er hat eine wassergebundene Decke, und wird sich im Laufe des Winters erfahrungsgemäß weiter verfestigen. „Plan ist es, ihn im Frühjahr in die Obhut der Stadt zu übergeben“, so Franz-Josef Stenmans, bei Hüskens zuständig für Planung, Erdbau und Rekultivierung.