Schmiede Kock zum Leben erweckt

Franz Schweers war sichtlich bewegt. Der Projektleiter der „Schmiede Kock“ in Bislich, die gestern im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell eingeweiht wurde, berichtete voller Stolz vom Werdegang der Restaurierung des neuen Außenpostens des Bislicher Museums. Sein Stolz war absolut berechtigt.

Franz Schweers, Peter von Bein, Heinrich Kubasch und Bernd Buschmann (v.l.) entfachen das Feuer in der Alten Schmiede Bislich. rp-foto: malz

Im Rahmen einer Feierstunde wurde das jüngste Projekt des Heimatvereins Bislich eingeweiht.

VON MICHAEL ELSING

Denn was in der knapp 18 Monate dauernden Bauphase auf dem Grundstück der Familie Kock am Marwick entstanden ist, bezeichnete Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die ebenfalls unter den Gästen war, als ein weiteres Beispiel für das „außerordentliche Engagement des Heimatvereins“, durch das „erneut ein Projekt entstanden ist, das die Historie des Ortes verdeutlicht und Bislich zu einer Top-Adresse in Wesel macht“.

Der Dank von Schweers und Gerd Hakvoort, Vorsitzender des Heimatvereins, galt neben der Stadt Wesel und der Holemans-Gruppe, die das Projekt mit 15 000 Euro unterstützt hatte, vor allem den vielen Kräften, die bei der Wiederherstellung der mehr als 200 Jahre alten Schmiede geholfen hatten. Namentlich erwähnte Schweers dabei den Bislicher Heinz Kubasch, einen gelernten Schmied, sowie seinen Enkel Lennart, der den Opa so manches Mal zur Baustelle begleitet hatte. Zu sehen bekamen die Gäste natürlich auch etwas. Sie durften nicht nur einen Blick in die mit viel Liebe zum Detail hergerichteten Schmiede werfen. Sie bekamen auch einen Eindruck davon, wie an dieser Stelle über viele Jahrzehnte hinweg gearbeitet wurde.

Denn Schmiedemeister Bernd Buschmann schwang vor den Augen der Besucher den Hammer, dass die Funken nur so flogen. Da konnte auch Heinz Kubasch nicht widerstehen und kehrte noch einmal zurück zu seinen Wurzeln.

Im Innern der Schmiede erhielten die Gäste schnell den Eindruck, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Schweers und sein Team hatten viel Wert darauf gelegt, das unscheinbare Häuschen direkt am Deich möglichst originalgetreu wieder aus der Taufe zu heben.

Das ist nahezu perfekt gelungen. Interessierte können sich künftig auf Anmeldung das Ergebnis anschauen. Auch Live-Demonstrationen des Schmiede-Handwerks sind dabei geplant.

Höhepunkt der Feierstunde war die Enthüllung der Tafel am Eingang der Schmiede. Sie zeigt den letzten aktiven Schmied der historischen Stätte, Theodor Heinrich (Döres) Kock, Vater von Albert Kock, der es mit seiner Frau Margret erst möglich machte, dass Bislich nun auf seinem Grundstück über ein weiteres Highlight verfügt.

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