SPD will Bislicher Bürger befragen

Auf Einladung der Weseler SPD kam es gestern Mittag am Bislicher Sportplatz zu einem ersten Gedankenaustausch über die Folgenutzung des Areals

Foto: Heiko Kempken  Von Johannes Kruck

WESEL.   Nach Vorstellungen der Sozialdemokraten wäre ein Workshop sinnvoll, um eine Folgenutzung des bald nicht mehr benötigten Sportplatzes zu finden.

Auf dem Sportplatz an der Frankenstraße in Bislich werden in diesem Jahr zwei Tore fallen. Und zwar für immer. Und nicht nur die. Der komplette Fußballplatz inklusive Umkleidegebäude, Ballfangzaun und Zuschauerbande werden bald nicht mehr benötigt.

Denn der SV Bislich bekommt im Außenbereich am Feldwicker Weg eine schmucke neue Kunstrasenanlage. Wenn es nach den Planungen der Fußballer geht schon zu Beginn der neuen Saison 2018/19.

Es geht um eine Fläche von 8000 Quadratmetern
Doch selbst wenn sich der „Umzug“ der Spielstätte etwas verzögert: In absehbarer Zeit wird die rund 8000 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Mühlenfeldstraße/Frankenstraße nicht mehr als Sportplatz genutzt. „Da es eine städtische Fläche ist, muss man gut überlegen, was dann dahin kommen soll“, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest.

Die Sozialdemokraten haben einen Antrag an die Bürgermeisterin gestellt, im Rahmen eines breit angelegten Workshops Ideen zu sammeln. Bislicher Bürger aber auch die Vereine des Storchendorfs – etwa der Heimatverein – sollen mit ins Boot geholt werden, wenn es um eine Folgenutzung geht.

So möchte die SPD möglichst frühzeitig alle Interessen berücksichtigen. Hovest sieht diesen eher ungewöhnlichen Prozess als Chance, gemeinsam mit der Bevölkerung eine gute Lösung zu finden. Denn: „Richtiger Frieden und Freude kommt ja erst auf, wenn wir alle einer Meinung sind.“

Ortstermin am Sportplatz. 

Dienstag sprach der Sozialdemokrat schon vom „Startschuss“, mit dem nun alle Interessen zusammengeführt werden sollen.

In einer kurzen Diskussion der rund 20 Bürger, die der ersten Einladung gefolgt waren, kamen bereits ganz konkrete Vorschläge auf den Tisch.

„Ich fände eine Boule-Bahn sehr schön“, erklärte Eva Küppers. Und Ute Amerkamp wünscht sich „eine Art Park , wo Jung und Alt die Zeit gemeinsam verbringen können“

Wieder andere Bislicher bringen Kleinspielfelder für Volleyball und Basketball ins Spiel. Und auch ein Wassertretbecken samt Barfußpfad wurde bereits genannt.

Wilhelm Kock, der beim Bislicher Heimatverein für das Marketing zuständig ist, kam sogar mit einer großen Skizze zum Ortstermin. „Früher hatten wir mal 50 Geschäfte im Ort, nach und nach brechen die uns alle weg.“ Er sieht die jetzige Diskussion um die Nutzung des Sportplatz-Areals auch als eine Chance, neue kleine Geschäfte – vielleicht sogar ein paar Ärzte – anzusiedeln.
„Sonst werden wir dieses Dorf irgendwann verabschieden können“, so Kock.

Künftige Attraktion auch für Radtouristen?

Patrick te Paß, der Vize-Stadtverbandsvorsitzender der SPD, erinnerte daran, dass vor allem im Sommer jede Menge Radtouristen – zum Beispiel per Fähre über den Rhein – nach Bislich kommen.

Man könne ja mal überlegen, ob auf der jetzigen Sportplatzfläche ein attraktives Angebot für diese Radler entstehen könnte.

„Es darf alles auf den Tisch kommen – wir sind da völlig offen“, betonte Ludger Hovest. Da es sich für Bislich um ein großes Projekt handele mit einer zentralen, schönen Fläche, sei ein breiter Konsens das Erstrebenswerte.

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