Tatort Bislich-Büschken

Thomas Hesse und Renate Wirth kehren mit ihrem zehnten Krimi ins fiktive Dörfchen zurück – und machen es mit dem Lottojackpot zum Golddorf

Susanne Zimmermann

Wesel. Wo liegt eigentlich Bislich-Büschken? „Am Marwick, direkt hinter dem Deich auf der grünen Wiese“, sagt Krimiautor Thomas Hesse. Gemeinsam mit Renate Wirth hat er Büschken schon 2005 erfunden. Jetzt, für den zehnten Krimi des Duos, haben sie ein Golddorf daraus gemacht: Die Nachbarschaft gewinnt den 60-Millionen-Lottojackpot.

Wohin mit dem ganzen Geld?

„Der Storch“ heißt die Neuerscheinung, die ein Blick zurück auf die Wurzeln ist, denn auch der Erstling des Duos, „Das Dorf“ 2005 spielte in Büschken. Fans dieser Niederrheinkrimis wissen, dass sie gewöhnlich mit realen Orten arbeiten. Büschken dagegen, das Kaff in dem die Mutter von Kommissarin Karin Krafft lebt und als Untermieter den bunten Kripomann Nicolas Burmeester hat, lässt den Autoren viel Freiheit. Sie können nach Herzenslust ihre zum Teil skurrilen Charaktere überzeichnen, ohne dabei jemandem im realen Dorf am Deich auf die Füße zu treten – oder jemanden dort gar zum Mörder zu machen. Das ist praktisch – und Hesse/Wirth nutzen es lustvoll aus.

Ökos, Vereinsmeier, hemmungslose Kapitalisten und Unterbelichtete beiderlei Geschlechts: Dafür, dass Büschken winzig ist, ist eine Menge los. Erst Recht nach dem Lottogewinn: Der Ökomann mit den veganen Sandalen will ein echtes Storchendorf mit sanftem Tourismus mit dem Geld aufbauen, ein anderer möchte Windräder und Solarenergie, ein Energiemusterdorf eben. „Der Looser, der ein Wellnessressort bauen und viel Geld machen will, kommt aus Düsseldorf. Der kann ja nicht von hier sein“, sagt Hesse mit einem Augenzwinkern über die Figur. Einer hat sich nicht an der Tippgemeinschaft beteiligt, ein Städter, der Abstand hält und auf die Landbevölkerung herabblickt. Doch er will auch ein Stück vom Kuchen. Und dann wird er tot auf dem Friedhof gefunden.

Hesse und Wirtz spinnen ihre Geschichte im Zeichen des Storchs – fachlich unterstützt von Hans Glader, Vorsitzender der Stiftung Störche NRW. „Störche sind positiv, es sind Sympathieträger, die für Aufbruch stehen“, sagt Hesse.

Es gibt einiges zu schmunzeln in diesem Niederrheinkrimi – weitere, diesmal originalgetreue Schauplätze sind Xanten, Voerde und Hamminkeln. Und es gibt Fragen: War es Mord? Wenn ja: Wer ist der Mörder? Wird Burmeester seine angebetete Yasmin heiraten können – sie hat kurdische Wurzeln und die Brautwerbung ist kompliziert. Was passiert denn nun mit den 60 Millionen Euro, die das Dorf verändern? Und: Wer hat eigentlich den Lottoschein?

 

DIE NRZ verlost Drei Exemplare von „DER STORCH“

Der Storch“ hat 288 Seiten und ist im Emons-Verlag Köln erschienen, ISBN 978-3-7408-0182-3. Das Buch kostet 11,90 und ist auch im NRZ-Leserladen zu haben, Korbmacherstraße 10.

Premierenlesung von Thomas Hesse und Renate Wirth mit humorvollen Einblicken in die Entstehung des Krimis ist Montag, 23. Oktober, 19.30 Uhr im Scala an der Wilhelmstraße 8.

Karten sind zu haben bei der Mayerschen Buchhandlung oder unter www.scala-kulturspielhaus.de. Sie kosten 8 Euro im Vorverkauf und 10 Euro an der Abendkasse.

Die NRZ verlost drei Exemplare des Buches: Dafür bitte bis zum 17. Oktober Postkarte an NRZ, Doelenstraße 7, 46483 Wesel oder Mail an lok.wesel@nrz.de schicken, Stichwort: Storch.

 

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