Unterschriften gegen Stellplatz-Pläne
Das Ehepaar Kock hat eine Initiative gegründet, um den Wohnmobilplatz in Bislich zu verhindern. Heimat- und Bürgerverein präsentiert Zahlen kommende Woche
Rita Meesters
Fröhlich
Gaby und Norbert Kock sehen die Pläne am Raiffeisenmarkt in Bislich kritisch. Sie haben
Wesel. Ein Wohnmobilstellplatz auf dem Areal des ehemaligen Raiffeisenmarktes in Bislich könnte auch einen kleinen Laden, der seit der Schließung des Marktes vermisst wird, lebensfähig machen. Diese Idee wird jedenfalls derzeit vom Bislicher Heimat- und Bürgerverein geprüft. Nicht alle Bewohner des Dorfes sind aber von dem Gedanken begeistert: Gaby und Norbert Kock haben sogar eine Initiative gegründet. „Bürgerbeteiligung Bislich“ nennt sie sich – und das Ehepaar hat Unterschriften gesammelt gegen einen möglichen Wohnmobilstellplatz.
Die beiden sehen die Pläne kritisch, befürchten zum Beispiel eine Lärmbelästigung für die umliegenden Anwohner und bezweifeln, dass sich die Idee von einer Verkaufsstelle so leichter verwirklichen lasse. „Es heißt, ein kleiner Laden könnte durch einen Wohnmobilstellplatz wirtschaftlicher werden. Unserer Einschätzung nach hängt die Wirtschaftlichkeit eines Dorfladens vom Einkaufsverhalten der Bislicher ab und nicht vom Nutzen eines Wohnmobilstellplatzes“, schreiben sie. Sie stören sich vor allem daran, dass „Bürger nicht mitgenommen“ werden, wie Gaby Kock erklärt. „Man hätte besser in einer Versammlung die Bürger befragen sollen, was hier passieren soll.“
Beim Heimat- und Bürgerverein, so argumentieren die Kocks, seien nur die Vorsitzenden der Bislicher Vereine stimmberechtigt. Außerdem gehöre es nicht zu den originären Aufgaben eines solchen Vereins, sich für einen Wohnmobilstellplatz zu engagieren. Die Bürger nicht zu befragen, sei nicht mehr zeitgemäß, sagt das Ehepaar. Also sind Gaby und Norbert Kock losgezogen und haben Unterschriften gesammelt. 233 Einwohner hätten sich beteiligt, davon seien 39 für und 193 Stimmen gegen den Stellplatz gewesen. Der Vorstand des Heimat- und Bürgervereins sei nicht bereit gewesen, die Listen entgegen zu nehmen.
Dem widerspricht Gerd-Heinz Hakvoort, Vorsitzender des Vereins. Er sei im Urlaub gewesen, hätte aber angeboten, dass die Kocks die Listen in seinen Briefkasten werfen, sagt er. Mit Blick auf die Stimmrechte im Heimat - und Verkehrsverein betont er, es handele sich um einen Dachverband der Bislicher Vereine, eine Delegiertenversammlung, in der Vertreter der Vereine eine Stimme haben.
In einer Stellungnahme zur Umfrage des Ehepaares Kock auf der Homepage des Vereins hatte Hakvoort bereits erklärt, ein abschließendes Votum des Gesamtvorstandes und weitere Schritte könnten erst eingeleitet werden, wenn belastbare Zahlen zu den Planungen eines Wohmobilplatzes für etwa 20 Fahrzeuge vorliegen. Hierzu gehöre auch eine Bürgerversammlung und die Vorstellung des Projekts in einer Mitgliederversammlung.
Diese Zahlen und das Ergebnis der Prüfungen mehrerer Varianten hat Hakvoort nun in den Händen. Diese will er in der kommenden Woche zunächst dem Vorstand präsentieren und darüber abstimmen lassen, bevor der Verein damit an die Öffentlichkeit geht.