Webcam: Blick ins Storchennest möglich
6500 Klicks zählt das Angebot des Heimatvereins nach drei Tagen. Kamera zeigt sechs Eier im Nest.
VON ISABELL HÜLSER
Wesel Störche bieten einen schönen Anblick, den Naturliebhaber eigentlich nur aus der Ferne genießen können. Nicht so in Bislich. Dank des Heimatvereins und der Hilfe zahlreicher Sponsoren ist das Storchenpaar, das im Nest auf der Kirchenwoy lebt, nun nur noch ein paar Mausklicks entfernt. Eine Webcam liefert minütlich ein Bild des Pärchens. Gestern fiel der offizielle Startschuss. Die Webcam ist allerdings schon seit drei Probetagen online - mit riesigem Erfolg. 6500 Klicks zählte die Heimatvereins-Homepage, wie Kornel Schmitz bei der offiziellen Einweihung samt Sektempfang im Kirchgarten erklärte.
Unter den Gästen war auch Hans Glader von der Biologischen Station Wesel. Der hatte zwar sein Fernglas, dabei um das Storchenpaar zu beobachten, ein richtiger Blick ins Nest war so aber nicht möglich. Zwar sehe man am Verhalten, dass die Vögel brüten, aber natürlich nicht, wie viele Eier im Nest liegen. Eine Frage, auf die es dank der Webcam nun eine sehr erfreuliche Antwort gibt. Sechs Eier brütet das Storchenpaar aus. „Mal sehen ob alle schlüpfen, das wäre schon eine Sensation“, sagte Glader. Normal seien zwei bis vier Eier. 33 bis 34 Tage dauert es, bis der Nachwuchs schlüpft. Da die Störche bereits einige Tage brüten, könnte es bereits Ende April/Anfang Mai soweit sein. Auch bei diesem Ereignis kann man dann dank der Webcam aus nächster Nähe teilhaben.
Die Idee, eine Webcam zu installieren, ist vor zwei Jahren entstanden. Vor sechs Wochen wurde, wie Schmitz sagte, mit der Umsetzung begonnen. Neben dem neun Meter hohen Nest wurde ein 14 Meter hoher Mast errichtet. Von dort liefert die Kamera eine Draufsicht auf das Nest. Von der Kamera führt ein Kabel zu einer Referenzstation, die die Daten dann mittels eines Spiegels an ein Haus übermittelt. Von dort aus gelangen die Aufnahmen via Internet in die ganze Welt. Das Projekt wurde komplett durch Sponsoren gestemmt, die Material und Arbeitskraft zur Verfügung stellte.
„Da kann man mur danke sagen“, so Schmitz, der ausdrücklich die vielen Helfer des Heimatvereins erwähnte. Der Standort wurde übrigens aufgrund der Nähe zu Schule und Kindergarten ausgewählt. Die Kinder dürfen auch die Namen für die Storchenkinder auswählen, wenn es so weit ist. Einer soll Hans heißen - als Dank an Hans Glader.
So nah kommt man den Bislicher Störchen an der Kirchenwoy per Webcam, die auf einem 14 Meter hohen Mast montiert ist. Foto: bislich.de