Dorffest im Zweijahres-Rhythmus ersetzt die Kirmes
Neuigkeiten zur Bislicher Kirmes: mittlerweile hat es ein Gespräch zwischen der dem Heimatverein untergeordneten Kirmesgruppe und den Vertretern des Ortsauschusses der Kirchengemeinde Bislich gegeben.
Ausgangspunkt hierfür war die Kritik auf der letzten Hauptversammlung, als die Kirmesgruppe bekannt gegeben hatte, die Kirmes nicht mehr in gewohnter Weise auszurichten. Der Vorstand des Heimat- und Bürgervereins hatte zugesagt, dass bis zur nächsten Hauptversammlung noch einmal Gespräche hierüber geführt werden würden.
Die Kirmesgruppe hat daraufhin in ihren Reihen abermals abgewogen, ob eine solche Veranstaltung jährlich durchzuführen ist. Hierzu muss man unbedingt berücksichtigen, dass ein solches Fest mit erheblichen Kosten und umfangreichen Vorbereitungen verbunden ist. Ein Fallschirm, der bei einer Outdoor- Veranstaltung unverzichtbar ist, die Live-Band, das Catering, die Kinderspiele, die Bühne, um nur einige Punkte zu nennen, verschlingen enorme Summen an Geld.
Es ist zwar ein Vorteil, dass wir sonntags Jahr für Jahr auf die Musikgruppen unseres Dorfes (Tambourkorps, Blasorchester) zurückgreifen können, wofür wir uns an dieser Stelle auch noch einmal recht herzlich bedanken wollen. Doch aus finanziellen Gründen lässt sich eben nicht in jedem Jahr ein Künstler oder Alleinunterhalter verpflichten. So hat sich die Kirmesgruppe immer wieder bemüht, mit tollen Events ein anspruchsvolles Programm auf die Beine zu stellen und auf diese Weise viele Gäste auf den Dorfplatz zu locken. Als Beispiele hierfür seien die Modenschau mit den Kleidern der Schützenköniginnen oder der große Gruppen-Wettbewerb aus dem Jahr 2015 erwähnt. Auch in diesem Jahr erwartet die Bislicher eine große Veranstaltung, wenn am 26. und 27. August das große Schulfest stattfindet, für das sich bereits 700 ehemalige Schüler angemeldet haben.
Doch trotz vieler Erfolge muss man der Wahrheit auch ins Gesicht sehen. Spielt der Wettergott nicht mit oder treffen wir mit dem Programm nicht zu 100 Prozent den Nerv des Publikums, besuchen deutlich weniger Gäste unsere Kirmes. Die angesprochenen Kosten laufen jedoch weiter. So können wir letztlich nur zu dem Fazit kommen, dass es mehr Sinn macht, im Zweijahres-Rhythmus ein großes Dorffest zu feiern.
Dieses Fazit war die Grundlage für die Gespräche mit dem Ortsausschuss Bislich. Dieser bestätigte, dass die Kirmes bis dato nie von den Kirchenvertretern ausgerichtet wurde. Der Ortsausschuss wird künftig das Kirchweihfest mit einer Messe, unterstützt durch den Kirchenchor, am Patronatstag (Johannes-Enthauptung, 29. August) in Eigenregie feiern. Offen ist hierbei lediglich der Wochentag. Denn am Sonntag besteht das Problem, dass die Dirigentin nicht zu Verfügung steht. Im Anschluss an die Messe soll eine kleine Feier ausgerichtet werden. Es besteht von Seiten der Kirchengemeinde keine Kritik, dass die Kirmesgruppe die große Feier auf dem Dorfplatz nicht mehr durchführt.
Zum Abschluss sollte man festhalten, dass es immer wieder Veränderungen geben wird, die auch wir erkennen und annehmen müssen. Daraus müssen wir Rückschlüsse ziehen und unser Dorf zukunftsorientiert aufstellen. Wir sind uns sicher, dass ein Dorffest, das alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Sommerfest der Schützengemeinschaft ausgerichtet wird, die richtige Entscheidung für unser Dorf ist.
Seit Jahren sorgt der Heimatverein für die Ausrichtung der Kirmes. Davor war es die Gemeinde Bislich, die dieses Fest durchführte. In einem Zeitungsbericht Ende der 60er Jahre war zu lesen „Sorgt die Gemeinde nicht für Tam-Tam, dann gehen wir an dem Trubel ran!!!“. Daraus lässt sich schließen, dass es auch früher nicht immer leicht war, eine Kirmes auszurichten.