Stolz auf den Umbau des Fährkopfs
Nicht nur die „Keer tröch II“ profitiert von dem 570 400 Euro teuren Projekt.
Pressebericht vom 13.06.2016 von Johannes Kruck.
Die Sonne strahlte mit den Beteiligten um die Wette, als es jetzt galt, die Umgestaltung des Rheinfährkopfes in Bislich der Öffentlichkeit vorzustellen. „Hier ist ein außerordentlich wichtiges Projekt realisiert worden“, begann Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, der die Freude deutlich anzumerken war.
Für insgesamt 570 400 Euro wurde nicht nur der Rad- und Kraftfahrzeugverkehr entzerrt, es wurden auch 36 neue Pkw-Stellflächen nahe des Fähranlegers geschaffen.
Außerdem erhält die Fähre „Keer tröch II“ einen neuen Liegeplatz in der Nebenrinne, die deshalb auf einer Länge von 240 Metern vertieft wurde.
Dafür wurde eine vom Heimat- und Bürgerverein Bislich bereit gestellte Steganlage an drei Dalben in dieser Nebenrinne installiert und verankert. Dort baute der Heimatverein zudem eine Mehrzweckfläche und schuf eine Stromversorgung für die Fähre. Und der Fährkopf selber hat mit den vom Heimatverein geschaffenen Sitzgelegenheiten eine erhebliche Beruhigung erfahren.
„Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur touristischen Infrastruktur der Stadt Wesel und wird auch in den kommenden Generationen wirksam sein“, ergänzte Westkamp und dankte vor allem für die „herausragende Leistung des Heimatvereins“, der seit genau 25 Jahren die Rheinfähre dort betreibt.
Dieses Lob nahm dessen Vereinsvertreter Ludger Amerkamp dankend entgegen und sprach von einem „Spitzenjahr 2015“, in dem 50 000 Personen mit der Keer tröch II die Verbindung über den Rhein bis zur Bislicher Insel nutzten.
Wie Bürgermeisterin Westkamp weiter ausführte, sei die Situation am Fährkopf zuvor „ungeordnet“ gewesen: „Man könnte auch sagen, es waren chaotische Zustände“. Nun sei aber an dieser außerordentlich idyllisch gelegenen Stelle Ordnung hergestellt worden. Diese Attraktivitätssteigerung komme letztlich auch den gastronischem Betrieben in Bislich zu Gute.
Seit dem Baubeginn im Oktober 2013 hat die Stadt 440 400 Euro für das Projekt in die Hand genommen, 100 000 Euro gab es an Fördergeldern vom Land im Rahmen des NRW-Programms „Ländlicher Raum“ – und 30 000 Euro steuerte der Heimatverein Bislich dazu bei.
Und weil die Fähre jetzt nicht mehr wie bisher zu ihrem Liegeplatz im Suhrborg-Hafen fahren muss, würde auf Dauer sehr viel Geld gespart, rechnete Westkamp vor.
Er sei „froh und stolz, was man mit langem Atem erreichen kann“, ergänzte Amerkamp. Und Helmut Klein-Hitpaß von der Stadt Wesel betonte, das Projekt könne sich sehen lassen: „Der Prozess ist super gelaufen, wenngleich viele Unwägbarkeiten mit dem Rhein auftraten, die den Bau verzögert haben.“
CDU-Ratsherr Frank Grootens ist sich sicher: „Das tut dem Dorf gut und ist eine tolle Sache, die mich als Bislicher besonders freut.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest nannte die Umgestaltung „herausragend“ und lobte, dass sich das Dorf so toll mit eingebracht habe und alles so reibungslos ineinander gegriffen habe – daher sei es der Politik auch leichter gefallen, die Gelder zu bewilligen. Hovest: „Wo es Streit gibt, gibt es weniger Geld.“
Kerstin Jendrek, Regionalmanagerin der Leader-Region, sprach von einem „Highlight, das ein willkommener Anlaufpunkt“ werde. Denn: Touristen könnten nur angelockt werden, wenn auch die Infrastruktur stimme.