Storchenland Niederrhein
Der neue Kalender mit Fotos des Fotografen Hans Glader von den langbeinigen Vögeln ist da. Wegen Corona ist die Auflage allerdings kleiner als bisher, so dass die Exemplare diesmal schneller vergriffen sein könnten als sonst.
In Hamminkeln-Wertherbruch, auf den Flächen der Stiftung Störche NRW, entstand dieses Foto. Inmitten weißer Blümchen ist der Storch auf Nahrungssuche. Hans Glader
Von Petra Herzog Foto Hans Glader
Kreis Wesel Viele warten schon darauf, den neuen Storchenkalender der Stiftung Störche NRW in den Händen zu halten, besticht er doch immer wieder aufs Neue mit bezaubernden Bildern der grazilen Vögel, die den Niederrhein zu ihrer Heimat auserkoren haben. Diesmal ist die Auflage mit 400 noch ein bisschen kleiner als sonst, denn viele Vorträge und Exkursionen, wo die Kalender sonst immer Abnehmer fanden, sind wegen Corona gestrichen.
Dabei ist sich Hans Glader, der wieder alle Fotos unentgeltlich für die Stiftung bereit gestellt hat, sicher, dass der Storch sich längst in die Herzen der Menschen geflogen hat. „Sie fiebern regelrecht mit“, sagt er, auch dann, wenn sich – wie in Wertherbruch – leider etwas nicht so Schönes zugetragen hat. Ein Storch, Teil eines Paares, das sich dort gerade angesiedelt hatte, flog gegen eine Telefonleitung und brach sich dabei das Genick. „So etwas kommt vor“, sagt Storchenfachmann Glader, der aber auch viel Schönes zu berichten hat.
Keine lebenslange Treue
Denn nicht nur auf der so genannten Stiftungsfläche hat sich ein Pärchen neu angesiedelt, auch auf der Nisthilfe am Café Waldsee, ebenfalls in Wertherbruch. Überhaupt gab es diesem Jahr mehr Störche, die auch gebrütet haben. Bislich bleibt dabei nach wie vor das Storchendorf Nummer 1. Die Vögel mögen es so sehr, dass die an der Kirchenwoy schon seit Jahren überwintern. In Ringenberg gab es dagegen etwas Kurioses. Nur ein Teil des Storchenpaares ist geblieben, der andere offenbar gen Afrika geflogen. Dabei sei es eine Mär, dass Störche sich ein Leben lang treu bleiben, sagt der gebürtige Kärntner, der schon seit Jahrzehnten am Niederrhein lebt und arbeitet. Nach der Aufzucht der Jungen geht man oft seine eigenen Wege. Und auch der Nachwuchs will von den Eltern nichts mehr wissen, wenn er sich selbst versorgen kann. Er fliegt von dannen, um die Welt zu erkunden, lässt sich woanders nieder und kehrt nicht mehr zurück.
Vieles lasse sich mittlerweile gut durch die regelmäßig durchgeführten Beringungen ermitteln, weiß Hans Glader, der den Störchen in den vergangenen zehn Jahren sogar entgegen reist. Auf Lesbos macht er Fotos von den aus Afrika zurückkehrenden Störchen, zu denen auch die viel seltenere schwarze Variante gehört. Genau solch ein Storch ziert diesmal das Titelblatt des Kalenders. Und es gibt noch ein weiteres Bild, wo Schwarz- und Weißstorch zusammen zu sehen sind.
Hierzulande wird die Ansiedlung von Störchen durch die Stiftung Störche NRW gefördert, deren Vorstandsvorsitzender Hans Glader ist. Wer sie unterstützen möchte, findet weitere Infos rund um deren Arbeit im Internet (siehe Box unten).
Hier gibt es den Jahresbegleiter für 2021
Der Kalender ist für 15 Euro an folgenden Stellen erhältlich:
Kornel Schmitz, Drögenkamp 3, Foto Lippka, Hansaring 19, Wesel; Obstkelterei van Nahmen, Diersfordter Straße 27, Hamminkeln; Land-Café Alpakas am Schloss, Schlossstraße 5, Hamminkeln-Ringenberg; Vinothek „Auszeit“ Kloster-Kraul, Hölzerweg 5, Hamminkeln-Wertherbruch; Café Waldsee, Wertherbrucher Straße 16, Hamminkeln-Wertherbruch.